Was ist ShareholderValue?
Wichtig bei der Bewertung von Aktien ist jedoch die Frage, inwieweit sich das Management eines Unternehmens bei seinen Entscheidungen an den Interessen der Aktionäre orientiert, dem Share holder Value (= der Nutzen für den Aktionär).
Dahinter steckt nach Aussage der Stiftung Warentest die Idee, dass das Management bei seinen Entscheidungen stets die Steigerung des Unternehmenswerts im Auge haben sollte – wovon die Aktionäre, die letztlich die Eigentümer einer AG sind, in Form steigender Kurse und Dividenden profitieren. Typisch für Shareholder-Value-orientierte Unternehmen sei beispielsweise, dass es eine vorgeschriebene Mindestrendite gibt, die Tochterunternehmen oder einzelne Geschäftsbereiche erzielen müssen. Wird diese Zielmarke unterschritten, schließt das Management die jeweiligen Unternehmen(-sbereiche) oder verkauft sie.
Auf diese Weise konzentriert sich das Unternehmen langfristig auf rentable Kernbereiche und vermeidet, zu einem Gemischtwarenladen zu werden oder ehrgeizige, aber unrentable Projekte und Strategien zu verfolgen. Zum Eintreten für Aktionärsinteressen gehört auch eine offene Informationspolitik mit Geschäfts- und Quartalsberichten, in denen über die Entwicklung einzelner Segmente berichtet wird. Dazu kommt eine in hohem Maße erfolgsabhängige Vergütung für das Management, das sind die inzwischen höchst umstrittenen Boni.