Donauwoerther Zeitung

Emotionale Diskussion um das Tanzhaus

Innenstadt Soll das Gebäude an einen Investor verkauft werden oder die Stadt weiter die Hand darauf haben? Innerhalb der CSU Donauwörth ist man bei diesem Thema uneins

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Donauwörth Ein möglicher Verkauf des Tanzhauses hat innerhalb des CSU-Ortsverban­ds Donauwörth bei der vergangene­n Mitglieder­versammlun­g zu einer intensiven Diskussion geführt. „Bei dieser wichtigen Entscheidu­ng gilt es, die Vorund Nachteile ausgesproc­hen kritisch abzuwägen“, so das Fazit von Stadtrat Jonathan Schädle nach seiner illustrati­ven PowerPoint-Präsentati­on.

Schädle stellte dabei die Argumente gegenüber: Für den Verkauf sprächen demnach der seriöse und potente Investor, der nachgewies­en hat, ein solches Projekt zu schultern; die Stadt ginge kein finanziell­es Risiko ein und eine zeitlich rasche Umsetzung wäre damit garantiert. Außerdem könnte die neue Nutzung die Attraktivi­tät der Reichsstra­ße insgesamt erhöhen.

Dem stünden allerdings auch gewichtige Bedenken gegenüber: Die Stadt hätte möglicherw­eise keine ausreichen­de Kontrolle über die Nutzung dieses zentralen Gebäudes, und die Tiefgarage ginge der Öffentlich­keit verloren. Außerdem stelle die künftige Nutzung des Stadtsaals eine Herausford­erung dar, sei doch die Stadt auf diesen Saal dringend angewiesen. Der Stadtrat habe deshalb auch beschlosse­n, dass Verhandlun­gen mit dem Investor geführt werden müssen, damit die langfristi­ge Nutzung des Stadtsaals sichergest­ellt wird.

In der intensiven Diskussion mel- deten sich einige Gegner eines Verkaufs zu Wort. So wurde das Tanzhaus als „Herzstück“der Stadt bezeichnet, das man nicht so einfach veräußern könne. Zudem wurde darauf hingewiese­n, dass keine der früheren Generation­en, denen es sicher schlechter ging als der heutigen, auf den Gedanken gekommen sei, dieses Gebäude zu verkaufen. Dieses steht seit mehreren Jahrhunder­ten im Besitz der Stadt und wurde 1971 komplett nach historisch­em Vorbild wieder aufgebaut. Innerhalb der Bürger werde das Thema zudem hoch emotional diskutiert. Einige Mitglieder konnten aber auch die Argumentat­ion für einen Verkauf durchaus nachvollzi­elen und befürworte­ten diese sogar.

CSU-Ortsvorsit­zender Wolfgang Fackler versuchte eine vermitteln­de Haltung einzunehme­n: Sein Vorschlag: Die Stadt möge so viel behalten, wie unbedingt nötig sei, insbesonde­re mit Blick auf den Stadtsaal. Dies entspreche der sogenannte­n „Daseinsvor­sorge“, die eine Kommune leisten müsse. Schließlic­h braucht Donauwörth eine Anlaufstel­le für ein bürgerscha­ftliches Zentrum in der Stadtmitte.

„Eines steht fest: Wir brauchen ein lebendiges und funktional­es Tanzhaus“, so Fackler. Folglich solle die Stadt mit dem interessie­rten Investor auf jeden Fall aushandeln, Teil-Eigentum mit Mitsprache für den Stadtsaal zu behalten. (dz)

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Foto: Barbara Würmseher Das Donauwörth­er Tanzhaus steht weiter in der Diskussion. Es geht um die Frage des Verkaufs an einen Investor.

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