Donauwoerther Zeitung

Eine italienisc­he Nacht am Schloss

Freiluftko­nzert Die Stadt Rain präsentier­t mit I Dolci Signori und Briganori zwei Hochkaräte­r. 800 Zuschauer feiern, weil am Samstag das Wichtigste passt

- VON JÜRGEN ZIEGELMEIR

Rain Es sollte ein Open Air der besonderen Art werden. Für diesen letzten Samstag im Juni hatte die Stadt Rain alles vorbereite­t. Wochen zuvor schon schufen die Organisato­ren im Schlossgar­ten die Voraussetz­ung, um den Besuchern ein schönes Erlebnis zu bieten. Wie es tatsächlic­h kommen würde, wusste bei der Planung natürlich niemand, denn bei so einem Vorhaben ist die Natur der wichtigste Faktor. Ricardo Belli war es dann, der den Erfolg dieses Abends begründete, als er Richtung Westen in den Sonnenunte­rgang deutete und verkündete: „Immer wenn wir nach Rain kommen, ist so ein herrliches Wetter.“

Bei der Landesgart­enschau im Jahr 2009 trat die Band im Stadtpark auf und damals waren ähnliche klimatisch­e Verhältnis­se. Nachdem Belli sich und seine fünf Musiker von I Dolci Signori vorstellte, dauerte es zwar etwas, bis der Funke übersprang. Doch dann tanzten so manche der 800 Zuschauer vor der Bühne. Großen Anteil daran hatte der Sänger Rocky Verardo, der mit seiner markigen Stimme stark an Eros Ramazzotti erinnert. „Ja, so war es damals“, schwärmte eine Zuschaueri­n, die sich im Takt der Musik bewegte. Es sei die Zeit von Al Bano und Romina Power, Adriano Celentano und all den anderen Künstlern gewesen, die vor mehr als drei Jahrzehnte­n den Italo-Pop generierte­n. Warum sich die Emotionen erst später lösten, begründete­n manche Stimmen aus dem Publikum mit einem Verbesseru­ngsvorschl­ag. „Die Bühne direkt an das Schloss und die Stände mit Verpflegun­g und Konsumware­n seitlich anschließe­n.“So ließe sich der Kontakt zum Publikum intensivie­ren. Allerdings sei das nicht als Kritik gemeint, sondern als Detail, das so einen Abend perfektion­ieren könnte. Es soll nämlich nicht der Letzte dieser Art sein.

„So etwas wie heute soll sich etablieren“, meinte Bürgermeis­ter Gerhard Martin. Dieser Garten zwischen Schloss und Stadtmauer, sei doch prädestini­ert für kulturelle Veranstalt­ungen. Für die Italienisc­he Nacht engagierte das Team der Stadt Rain zwei Hochkaräte­r, die diesen Samstagabe­nd zu einem Erfolg werden ließen. Bevor I Dolci Signori auftrat, fesselte Briganori das Publikum. Allerdings stand der Chor dieses Mal vor einer Herausford­erung.

Wie Lorraine Böttcher, eine Sängerin aus dem Chor schilderte, den Conny Ehlich leitet, „konfrontie­rte uns die tief stehende Sonne mit sengender Hitze.“Trotzdem habe es aber großen Spaß gemacht, beim Heimspiel, denn ein großer Teil der Chormitgli­eder kommt aus Rain. Und sich bei so einem Ambiente zu präsentier­en, sei schließlic­h Ehrensache, betonte Böttcher. Diese Meinung äußerten dann auch viele der etwa 800 Menschen. Ja, sie würden so etwas gerne wieder erleben und selbstvers­tändlich würden sie wieder zu so einem Festival in einer lauen Sommernach­t kommen.

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Die Schlossfas­sade glänzt im Licht der Abendsonne. Am lauen Samstag Sommer abend tummelten sich dort rund 800 Besucher.
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Fotos: Jürgen Ziegelmeir Mit italienisc­hen Liedern vergangene­r Jahrzehnte animierte die Band I Dolci Signori die Menschen zum Tanzen.

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