Mit Migranten klettern
Preisverleihung Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer zeichnet mehrere Initiativen aus
Lautrach Ein bayerisches Projekt zum gemeinsamen Klettern mit Flüchtlingen ist von den Alpenländern mit einem Preis für vorbildliche Integration ausgezeichnet worden. Bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer wurden am Freitag in Lautrach im Allgäu auch Projekte aus Graubünden und Tirol mit weiteren Hauptpreisen geehrt. Insgesamt vergab Bayerns Europaministerin Beate Merk (CSU) Preise im Wert von 25 000 Euro.
Der Freistaat hat derzeit den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft inne. Nach Angaben der Staatskanzlei in München ging einer der drei – mit jeweils mit 6000 Euro versehenen – Hauptpreise an die Initiative ALM (Alpen Leben Menschen), ein Projekt des Malteser Hilfsdiensts und des Deutschen Alpenvereins. Die Idee ist, durch gemeinsame Bergerlebnisse mit der einheimischen Bevölkerung die Integration von Migranten voranzubringen. Ziel ist es, mit den Zugewanderten möglichst viel Zeit in den Bergen zu verbringen beim Wandern, Klettern oder in Heimatmuseen.
Auch die Schweizer Initiative „Grenzenlose Gastfreundschaft in einem offenen Davos“erhielt einen Hauptpreis. Ein Verein unterstützt Asylsuchende und Flüchtlinge in dem Schweizer Urlaubsort bei alltäglichen Problemen. Der dritte Hauptpreis ging an eine Art Anhalter-Projekt aus Tirol, das Flüchtlingen und anderen Bewohnern in abgelegenen Dörfern zu mehr Mobilität verhelfen soll. „Das Konzept ist einfach: Man macht seine Autotür auf und nimmt jemanden ein Stück des Weges mit“, heißt es in einer Projektbeschreibung. So werde eine alte Tradition wiederbelebt. Denn Nachbarn ohne Autos mitzunehmen, das sei früher selbstverständlich gewesen.