Dreimal die Traumnote beim Abi
Bildung Am Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen werden 86 Absolventen entlassen
Oettingen „Vertrau auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand.“Diese Aufforderung aus dem Buch der Sprüche stand über dem diesjährigen ökumenischen Gottesdienst zur Verabschiedung der Abiturienten des Albrecht-Ernst-Gymnasiums. Mit der Überreichung der Reifezeugnisse im Rahmen eines Festaktes im Barocksaal des Schlosses wurden die 86 Absolventen anschließend offiziell aus der Schule entlassen.
„Mit Blick auf die Zukunft soll euch Freude und Hoffnung leiten“, begrüßte Stadtpfarrer Ulrich Manz die Absolventen und ihre Gäste in der St.-Jakobs-Kirche. In der von einem Team der Abiturienten selbst vorbereiteten Feier gingen die Absolventen in ihren Gedanken vor allem auf die Bedeutung von Vertrauen und Glauben ein. Pfarrer Paul Sattler ergänzte in seiner Predigt: „Ein Leben unter Gnade Gottes ist ein Leben in Verantwortung“, und er machte Mut: „Brecht auf und zieht ins Leben mit Gott.“
In Vertretung von Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg begrüßte Domänendirektor Christian Wippermann die Festgäste im Schloss. Er gratulierte den Abiturienten und forderte sie auf: „Nehmen Sie Ihre Heimat ins Herz und ziehen Sie los in die Welt hinaus.“– „Bildung kann man nicht ergoogeln und sie wird angesichts der Informationsflut immer wichtiger“, stellte der Donauwörther CSU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler in seinem Grußwort fest. „Ihr habt die beste Grundlage dafür, eine Bildung, die den ganzen Menschen umfasst, erhalten.“Mit „Lo vechail“von Helmut Scheck leitete das Schulorchester, geleitet von Petra Hanke, dann zur Rede von Schulleiter Günther Schmalisch über. „Lernen ist Vorfreude auf mich selbst.“Dieses Zitat des Philosophen Peter Sloterdijk stellte der Schulleiter an den Beginn seiner Worte „Lernen darf, muss Freude, darf und muss Spaß machen. Ich wünsche mir, dass ihr das zumindest ab und zu erleben und erfahren konntet.“
Mit Kants Aufforderung „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“gab er den Absolventen einen zweiten wichtigen Satz mit auf den Weg: „In einer Welt, die mit Fake News überschwemmt wird, wo Lügen nicht mehr Lügen, sondern als ‚alternative Fakten‘ ver- harmlost werden, da ist es wichtiger denn je, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.“Schmalisch forderte die Abiturienten auf, sich einzubringen und einzumischen, mit wachem Verstand und mit klarer Vernunft. Einen dritten Gedanken aus Lessings Schrift „Ernst und Falk“stellte Schmalisch in den letzten Teil seiner Rede. „Versucht, in euren Mitmenschen zunächst ‚bloße Menschen‘ und nicht ‚solche Menschen‘ zu sehen. ‚Solche Menschen‘ sieht das Trennende, ‚bloße Menschen‘ sieht das Gemeinsame, das Verbindende.“Mit dem Wunsch: „Behaltet immer eure Ziele im Auge, gebt niemals auf, seid ein guter Freund, lebt euer Leben“, schloss Schmalisch.
Den Preis des fürstlichen Hauses für das beste Abitur mit dem herausragenden Notendurchschnitt von jeweils 1,00 überreichte Wippermann an die Abiturienten Joachim Abele, Josefina Vogelgsang und Lukas Thronberens.
Der Vorsitzende des Elternbeirates, Manfred van Rinsum, gratulierte den Abiturienten ebenso wie Bürgermeisterin Petra Wagner. „Wissen und Bildung bereichern das Leben. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die das Leben Ihnen bietet“, gab sie den Absolventen mit auf den Weg. Für sein selbstloses vielfältiges Engagement und seinen beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz in der Jugendarbeit und im kirchlichen Bereich zeichnete sie anschließend JanPhilipp van Olfen mit dem „Bürgermeisterpreis“aus, so die Pressemitteilung.
Im Namen der SMV bedankten sich die Schülersprecher Saskia Kleemann und Timm Güthle bei ihrem Vorgänger Jan-Philipp van Olfen sowie bei Moritz Jost für deren herausragendes, oft langjähriges Engagement als Mitarbeiter in der SMV. (pm)