Die Wahrheit über unser Kino
Liebe Kino-Romantiker und natürlich auch -innen, es hilft ja nichts. In einer Unterhaltungsindustrie, wie es die Filmbranche nun mal ist, zählt ja vor allem, was hinten raus kommt – und das sind Zahlen. Die gibt es jetzt über das Produktionsjahr 2016 und damit ein Stück kalte, klare Wahrheit über das, was in Europa geguckt wird. Wer will, kann daran auch seine Schlüsse über wahre Verhältnisse ziehen, zu den USA, innerhalb der EU und in Deutschland.
1. Deutschland schwächelt
Es wäre ein Rekordjahr des Kinos in Europa geworden – aber mit 7,04 Milliarden Euro Einspielergebnis blieb das Ergebnis doch hinter dem Höchststand 2015 zurück. Weil in Deutschland der Markt um 12,3 Prozent einbrach. Das bedeutet: Schlusslicht in Europa. Warum? kein Schweiger-Knaller, nichts in „Fack ju Göhte“- Dimensionen.
2. Die USA überragen
Der Anteil der Filme aus den USA ist um gut vier auf 67,4 Prozent gestiegen – über zwei Drittel also! Und „Star Wars“war dabei noch nicht mal ausschlaggebend. Auf Platz eins nämlich: „Pets“mit fast 27 Millionen Besuchern; gefolgt von „Findet Dorie“. Der beste Film ohne USBeteiligung war die italienische Komödie „Der Vollposten“(Platz 19). US-unterstützt landeten weiter vorne als beste europäische Filme J.K. Rowlings „Fantastische Tierwesen …“(3) und „Bridget Jones’ Baby“(10). Der beste deutsche Film findet sich unter den Top 20 der europäischen Filme: „Willkommen bei den Hartmanns“mit gut drei Millionen Zuschauern.
3. Das Nationale wächst
Es wurden mehr Filme in Europa produziert als je zuvor: 1740 in einem Jahr! Und so wenige - wie ganz lange nicht - waren europäische Koproduktionen, drei Viertel rein nationale Angelegenheiten. Insgesamt führte das aber zu einem Rückgang der Besucherzahlen bei europäischen Filmen.