Donauwoerther Zeitung

Rentner ertrinkt in der Wörnitz

Polizei Nachbarn finden 80-Jährigen im Fluss. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Bei dem Einsatz zeigt sich für die Feuerwehr ein Problem

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Harburg In Harburg ist am Mittwochab­end ein Mann in der Wörnitz ertrunken. Die Polizei geht davon aus, dass der 80-Jährige durch einen Unfall starb. Ein größeres Aufgebot an Rettungskr­äften war vor Ort.

Nach Erkenntnis­sen der Kriminalpo­lizei war der Rentner auf seinem Anwesen an der Wemdinger Straße wohl mit Gartenarbe­iten beschäftig­t. Er hielt sich auf einer Grasfläche auf, neben der eine steile Böschung etwa sechs Meter hinab zur Wörnitz führt. Was dann passierte, ist unklar. Laut Peter Timko, Chef der Kripo Dillingen, bekam der Mann möglicherw­eise ein gesundheit­liches Problem, „er könnte aber auch gestrauche­lt und gestürzt sein“. Den Spuren nach rollte der Senior die Böschung hinab ins Wasser. Den Vorfall bemerkte zunächst niemand. Nach einer Weile ver- misste die Ehefrau den 80-Jährigen. Sie suchte nach ihm, konnte ihn aber nicht finden. Deshalb bat sie Timko zufolge Nachbarn um Hilfe.

Die entdeckten zunächst die Mistgabel, mit welcher der Vermisste gearbeitet hatte. Sie lag auf der Grasfläche neben der Böschung. Gleich darauf, gegen 20.20 Uhr, entdeckten die Personen den Rentner. Er lag in der Wörnitz direkt neben dem Ufer. Für den 80-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Er war bereits gestorben.

Die Freiwillig­e Feuerwehr Harburg barg die Leiche mithilfe einer sogenannte­n Schleifkor­btrage über die Böschung. Nach Angaben von Timko gibt es keine Hinweise auf ein Fremdversc­hulden: „Wir gehen von einem Unfalltod aus.“Deshalb sei auch keine Obduktion angeordnet worden.

In Harburg waren neben Polizei und Feuerwehr auch ein Notarzt, das Rote Kreuz (mit zwei Rettungswa­gen) und die DLRG-Ortsgruppe Mönchsdegg­ingen vor Ort. Ein Kriseninte­rventionst­eam und ein Notfallsee­lsorger kümmerten sich um die Angehörige­n des Opfers. Insgesamt waren laut Einsatzlei­ter Christoph Schmidt rund 40 Kräfte am Unglücksor­t versammelt.

Für Schmidt zeigte sich bei dem Einsatz ein Problem, das dringend gelöst werden müsse: „Wir haben oberhalb der historisch­en Wörnitzbrü­cke derzeit keine Möglichkei­t, unser Boot zu Wasser zu lassen.“Stellen, an denen dies früher möglich war, seien inzwischen zugewachse­n, verlandet oder zugebaut. Dies habe sich bereits bei mehreren Alarmierun­gen, beispielsw­eise wegen umgekippte­r Boote von Ausflügler­n, gezeigt.

Eine geeignete Rampe in den Fluss gebe es momentan nur unterhalb der Brücke im Bereich des Jugendfußb­all-Sportplatz­es nahe der Brünseer Straße. Von dort könne man aber nicht durch die Brücke flussaufwä­rts gelangen. Am Mitt- wochabend ließ die Feuerwehr das Boot an der Egelseestr­aße in die Wörnitz. „Das ist allerdings eine Notlösung“, erklärt Schmidt. So sei wegen des schwierige­n Geländes am Bootsanhän­ger ein Licht kaputtgega­ngen.

Der Harburger Feuerwehrk­ommandant will nun bei der Stadt auf eine weitere Rampe beantragen. Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian merkt auf Anfrage unserer Zeitung dazu an: „Da sehe ich überhaupt kein Problem.“

Für den Mann kam jede Hilfe zu spät Kommt eine weitere Rampe?

 ?? Foto: Martin Wiemann, BGB Movies ?? In der Wörnitz in Harburg ist ein 80 Jähriger ertrunken. Ein größeres Aufgebot an Rettungskr­äften war vor Ort.
Foto: Martin Wiemann, BGB Movies In der Wörnitz in Harburg ist ein 80 Jähriger ertrunken. Ein größeres Aufgebot an Rettungskr­äften war vor Ort.

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