Wohin mit der Toilettenanlage?
Abstimmung Über den Standort der Sanitäreinrichtungen am Hamlarer Baggersee ist sich der Bäumenheimer Gemeinderat uneins. Nun ist das Landratsamt am Zug
Bäumenheim Am Hamlarer Baggersee soll es eine Wachstation geben. Die Wasserwacht wird sie ehrenamtlich besetzen. Wann es soweit sein wird, ist noch unklar. Bürgermeister Martin Paninka (SPD) hat nun vorgeschlagen, unabhängig davon die sanitären Anlagen im Naherholungsgebiet zu verbessern. Dazu konnte sich der Gemeinderat aber nicht mehrheitlich durchringen. Am Hamlarer Baggersee gibt es bisher unzureichende Toilettenanlagen. „Wir brauchen vernünftige sanitäre Einrichtungen“, erklärte der Bürgermeister. Die Wachstation soll einmal wegen des guten Ausblicks auf den See mitten in der Liegewiese erstellt werden. Dazu wurde dort im Bebauungsplan mit dem Landratsamt ein Bereich ausgewählt, der bebaut werden kann. Er ist rund 120 Quadratmeter groß.
Wenn man die Toilettenanlage dort situierte, dann wäre, so der Bürgermeister, keine Bebauungsplanänderung notwendig. Ein alternativer Standpunkt wäre am Rande der Liegewiese in der Nähe einer Trafostation. Dort würden perfekte Anschlussmöglichkeiten für Wasser, Abwasser und Strom vorhanden sein. Fraglich ist auch, ob man feste sanitäre Anlagen errichten soll oder auf mobile, aber möglichst komfortable Möglichkeiten zurückgreifen sollte.
Im Rat entwickelte sich eine heftige Diskussion. Bernhard Jung (CSU) und Manfred Seel (Linke) monierten, dass es eines Gesamtkonzeptes bedarf, um darüber entscheiden zu können. Christian Scholz (SPD) plädierte dafür, nun in
Die am Hamlarer Baggersee aufgestellten mobilen Provisorien gereichen einem Industriestandort wie Bäumenheim nicht zur Ehre.
Deshalb soll das Naherholungsgebiet neue Sanitäranlagen bekommen. Dass die Entscheidung darüber so schwierig werden könnte, hätte kein Beobachter geglaubt. Spätestens als in die Debatte im Gemeinderat Emotionen kamen, einem ersten Schritt die sanitären Anlagen zu verwirklichen („wie von den Bürgern gewünscht“) und dann über die Wachstation zu diskutieren. Diese sei angedacht, aber konkret darüber gesprochen habe man im Gremium bisher nicht.
Diese Äußerung nahm Michael Haller (CSU) zum Anlass, um einen Seitenhieb auf die Wasserwacht zu vermuten. Als deren Vorsitzender sei er über „die negative Grundeinstellung verwundert“. Scholz betonte indes, dass er die Arbeit der Wasserwacht schätze – „aber die Themen werden hier im Rat ständig verschleppt“.
Zusätzlich eine Umkleidekabine?
Letztlich drehte sich die Debatte nur noch um die Standortfrage für die Toiletten. Ob zusätzlich Umkleidekabinen angebaut werden und ob man auf Fertigteile zurückgreifen soll, ob Außenduschen angebracht werden, ebenso ein Behinderten-WC – über diese Fragen wurde nur kurz gesprochen.
Bei einer Kampfabstimmung über den Standort am Rande der Liegewiese gab es sieben Ja- und sieben Nein-Stimmen. Der Antrag war somit abgelehnt.
Dass man die Toilettenanlagen benötigt, darüber bestand freilich Einigkeit.
Nun soll Bürgermeister Martin Paninka erst einmal im Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt klären, ob eine Bebauungsplanänderung überhaupt eine Chance zur Genehmigung hätte. Denn am Standort am Rande der Liegewiese wäre diese die Voraussetzung.