So ist die Lage in Syrien
Opfer Der Syrien Krieg ist weltweit einer der opferreichsten Konflikte seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit Be ginn 2011 kamen nach Schätzungen der Vereinten Nationen deutlich mehr als 400 000 Menschen ums Leben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte wiederum sprach vor wenigen Tagen von mehr als 330 000 Toten, darunter fast 100 000 Zivilisten. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ergriff seitdem die Flucht vor der Gewalt. Große Teile des Landes liegen in Trümmern. Allein die Nachbarländer Türkei, Libanon und Jordanien haben zusammen rund 4,6 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.
Islamischer Staat Unter den Getöte ten sollen auch etwa 58 000 Dschiha disten sein, zumeist Anhänger des Isla mischen Staates oder Al Kaida naher Gruppen, so die Syrische Beobachtungs stelle für Menschenrechte. Erst ver gangene Woche berichtete die Organi sation, dass auch IS Chef Abu Bakr al Baghdadi umgekommen sei. Dies hätten hochrangige IS Führer gesagt. Sein Tod ist allerdings schon mehrfach von verschiedener Seite gemeldet worden. Von unabhängiger Seite wurde dies bislang nicht bestätigt.
Versorgung Der Krieg hat dazu ge führt, dass die statistische Lebenser wartung der Syrer nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO um zehn Jahre, bei Männern sogar um dreizehn Jahre gesunken ist. Die Ver sorgung der geschätzt etwa zwei Millio nen Verletzten wird immer schwieri ger. Mehr als die Hälfte aller Kliniken in Syrien sind beschädigt oder ge schlossen.
Wirtschaft Die Wirtschaftsleistung des Landes fiel seit 2010 um rund zwei Drittel. Vor dem Krieg hatte Syrien eine Arbeitslosenquote von 14,9 Pro zent; nun ist jeder zweite Syrer ohne re guläre Arbeit und etwa zwei Drittel der Bewohner leben in extremer Armut.
Verhandlungen Erst am Freitag ist die siebte Runde der Friedensgesprä che für Syrien in Genf ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Es habe keinen Durchbruch, aber auch keinen Zusammenbruch der Gespräche ge geben, sagte der UN Sondergesandte Staffan de Mistura. Die nächste Run de der Gespräche, die auf eine politische Lösung des Bürgerkriegs abzielen, soll im September stattfinden. De Mis tura will dann erstmals alle Seiten an einen Tisch bekommen. (dpa, afp, epd)