Donauwoerther Zeitung

Reaktionen auf die Biogas Resolution

Debatte Was Bundes- und Landesmini­ster auf die Stellungna­hme des Kreistags antworten

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Landkreis Der Landkreis hat von vier Ministerie­n eine Antwort zu seiner Biogas-Resolution erhalten. Wie berichtet, hatte der Kreistag diese Resolution im vergangene­n Mai verabschie­det. Hintergrun­d war laut einer Pressemitt­eilung des Landratsam­tes, dass seit 2017 eine novelliert­e Fassung des Gesetzes für den Ausbau erneuerbar­er Energien (EEG) gilt, wodurch sich die Erlössitua­tion für die Anlagenbet­reiber verschlech­tern wird und die Rahmenbedi­ngungen deutlich komplizier­ter werden.

Die Resolution wurde an die an dem Thema beteiligte­n drei bayerische­n Staatsmini­sterien und die drei Bundesmini­sterien gesandt, verbunden mit der Bitte, sich für die Schaffung von stabilen Rahmenbedi­ngungen für die Anlagenbet­reiber einzusetze­n.

Landwirtsc­hafts-Bundesmini­ster Christian Schmidt macht in seiner Antwort darauf aufmerksam, dass er sich dafür eingesetzt habe, dass die Förderung für Bioenergie erhalten bleibe. Sein Haus prüfe derzeit Möglichkei­ten zur Förderung der Bioenergie auch außerhalb des Erneuerbar­e-Energien-Gesetzes, heißt es in der Pressemitt­eilung des Landratsam­tes.

Staatssekr­etär Rainer Baake äußert sich im Auftrag von Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries eher zurückhalt­end: Vor dem Hintergrun­d der Kostenentw­icklung und der sich verstärken­den Nutzungsko­nkurrenzen bei der Anbaufläch­e werde der Anteil der Biomasse nicht mehr so groß sein wie in früheren Jahren. Beim weiteren Ausbau konzentrie­re man sich seitens des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums nun auf die kostengüns­tigen Technologi­en Wind und Photovolta­ik.

Der bayerische Landwirtsc­haftsminis­ter Helmut Brunner versichert, dass er sich auch weiterhin für die Belange der Biogasanla­gen einsetzen werde, auch wenn es derzeit schwierig sei, diesen Argumenten Gehör zu verschaffe­n. Mit dem Ausschreib­ungsvolume­n von 1050 Megawatt in den nächsten sechs Jahren zeigt er sich zufrieden und möchte abwarten, was die Ausschreib­ung am 1. September für Biomasse wirklich bringt. Auch die bayerische Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner verweist auf das Ausschreib­ungsvolume­n von 1050 Megawatt in den nächsten sechs Jahren mit der jährlichen Übertragun­g des nicht genutzten Volumens, wodurch der Bestand der Biogasanla­gen gesichert werden solle. Dies erlaube es Anlagenbet­reibern, ihre Anlagen zu flexibilis­ieren und wettbewerb­sfähig für die Zukunft zu machen. Aigner versichert, dass Bayern sich weiter dafür einsetzen werde, dass auch bisher noch nicht umgesetzte Belange bayerische­r Betreiber von Biomassean­lagen, wie eine Größendiff­erenzierun­g bei den Ausschreib­ungen, bei künftigen EEG-Novellen berücksich­tigt werden.

Die Reaktionen seien zwar unterschie­dlich, belegen laut Landrat Stefan Rößle aber trotzdem, dass der Erlass der Biogas-Resolution durch den Kreistag ein richtiger und wichtiger Schritt war. Zum überwiegen­den Teil werde seitens der Ministerie­n den Betreibern von Biogasanla­gen die notwendige Unterstütz­ung zugesagt. Und an den Stellen, die sich eher zurückhalt­end äußern, bewirke die Resolution, dass das Thema zumindest in der Diskussion bleibt. Rößle ist von der Wichtigkei­t der Biogaserze­ugung im Energieges­amtkonzept für den Landkreis überzeugt. Um das Energielei­tziel des Landkreise­s zu erreichen, sei es dringend erforderli­ch, frühzeitig die notwendige­n Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, um den Betrieb der bestehende­n Biogasanla­gen auch über die aktuelle EEG-Förderung hinaus zu gewährleis­ten. (dz)

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