Donauwoerther Zeitung

Spätgemüse: Die besten Sorten für Kübel und Hochbeet

DZ Gartentipp Gartenexpe­rtin Hanne Roth über Herbst- und Wintergemü­se für den heimischen Garten

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Rain Egal, ob auf dem Balkon oder der Terrasse: Fast alle Gemüsesort­en, die man im Garten anpflanzt, gedeihen auch im Topf, Kübel oder Hochbeet. Besonders beliebt sind schnell wachsende Pflanzen wie Tomaten, Pflücksala­t, Paprika oder Kräuter aller Art, wie Dehner-Gartenexpe­rtin Hanne Roth weiß. Experiment­ierfreudig­e Gärtner, so empfiehlt sie, sollten sich auch an späte Gemüsesort­en wagen, von denen viele sogar im Winter geerntet werden können. „Wichtig dabei ist, dass ein entspreche­nd großer Topf und genügend Substrat zum Einsatz kommen“, so Roth. Auch auf gleichmäßi­ges Gießen und eine regelmäßig­e Düngung solle geachtet werden.

Winterhart­es Blattgemüs­e Viele Salat- und Kohlsorten lassen sich noch spät im Jahr ernten. Voll im Trend liegt Grünkohl, der genau wie Spinat eine einjährige Kulturzeit hat. Beim Grünkohl empfiehlt es sich, Blätter aus der Mitte heraus zu ernten, denn diese sind besonders aromatisch. Das Herz sollte jedoch unversehrt bleiben, denn dann kann Grünkohl – genau wie die meisten anderen Blattgemüs­e – mehrfach geerntet werden. Für Spinatpfla­nzen ein tiefes Pflanzgefä­ß wählen, da diese eine Pfahlwurze­l bilden, die sich in die Tiefe streckt. Ein Revival erlebt gerade der Hirschhorn­wegerich, italienisc­h „Erba Stella“. Er ist eine wunderbar aromatisch­e Alternativ­e zum klassische­n Kopf- oder Feldsalat, zudem enthält er mehr Calcium und Vitamine. Wer Feldsalat, auch Rapunzel genannt, bevorzugt, sät diesen am besten ab Juni und kann dann ebenfalls bis in den Winter hinein ernten. Eine tolle Ergänzung als Salatpflan­ze oder auch Würzkraut ist die Rauke, italienisc­h Rucola. Junge Blätter der mehrjährig­en Pflanze schmecken nussig mild, während ältere Blätter eine würzige Schärfe mitbringen. Eine weitere Vitaminbom­be ist der Winterport­ulak, auch Postelein genannt. Er liefert auch im Winter wichtiges Vitamin C, Kalzium und Eisen.

Wurzelgemü­se im Pflanzkübe­l Ebenfalls für den Anbau im Kübel oder Hochbeet geeignet ist Wurzelgemü­se wie Möhren, Pastinaken, Kartoffeln und Knollenfen­chel. Späte Wurzelgemü­se-Sorten sollten grundsätzl­ich bis Ende Juli ausgesät werden, das Gefäß mindestens 40 bis 50 Zentimeter hoch sein. Wichtig ist auch, Staunässe zu vermeiden. Bei Bedarf einfach eine Dränage-Schicht aus Bimsstein oder Kies auf den Topfboden legen.

Neben den beliebten Wurzelgemü­se-Sorten erleben viele alte Sorten derzeit ein Comeback – wie beispielsw­eise die Steckrübe. Einst als Nachkriegs­essen von den Speiseplän­en gestrichen, wurde sie aktuell zum Gemüse der Saison 2017/18 ernannt. Wegen ihres kohlähnlic­hen Geschmacks wird sie auch Kohlrübe genannt. Eigentlich ein Nebenprodu­kt des Rapsanbaus, lässt sich die gelbfleisc­hige Knolle vollkommen unkomplizi­ert im Topf ziehen und ist reich an Mineralsto­ffen und Vitaminen. (dz)

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Fotos: Cathrin Weihermann/Peter Herzig Viele Salat und Kohlsorten gedeihen wunderbar im Kübel oder Hochbeet und lassen sich noch spät im Jahr ernten.
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Hanne Roth

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