Ei Skandal: Das Problem war bekannt
Fipronil Behörden in Belgien wussten seit Anfang Juni Bescheid
Berlin Kein Tag ohne neue brisante Details zum Skandal um die mit dem Insektengift Fipronil belasteten Eier. Aus Belgien wurde am Wochenende bekannt, dass die Behörden dort schon seit Anfang Juni die giftige Substanz in Geflügelbetrieben vermuteten – Wochen, bevor sie andere EU-Länder informierten. Belgiens Agrarminister Denis Ducarme teilte gestern mit, dass 57 Geflügelbetriebe unter Fipronil-Verdacht stehen.
In Deutschland war das Vorgehen der belgischen Behörden zuvor auf scharfe Kritik gestoßen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sagte, er „hätte erwartet, dass die Behörden in Belgien zeitnah und umfassend informieren“.
Auch nach Bayern sind offenbar weitaus mehr belastete Eier geliefert worden. Inzwischen geht das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit von hunderttausenden belasteten Eiern aus den Nie- derlanden mit mindestens 20 Kennnummern aus. Am Donnerstag hatte es noch fünf Erzeugercodes angegeben und von lediglich 268 000 belasteten Eiern berichtet.
Inzwischen gibt es erste Rückrufe für Produkte mit verarbeiteten Eiern. Betroffen sind Salate eines Lübecker Unternehmens. Auch bei anderen Lebensmitteln wie Mayonnaise oder Eierlikör dürften Rückstände zu finden sein, nehmen Experten an. »Wirtschaft