So geht Weltrettung
Es war einmal vor langer, langer Zeit. Es war die gute alte, sagen die einen. Damals konnte man sich noch ganz auf seinen Schweinsbraten mit Knödel und Blaukraut konzentrieren. Ablenkende Gespräche mit Frau und Kindern waren noch nicht möglich. Der Esstisch im Wirtshaus war ja grundsätzlich unter einer dichten Rauchwolke verschwunden. Es soll Männer gegeben haben, die ihre Frau erst nach vielen gemeinsamen Ehejahren das erste Mal wirklich von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Vermutlich handelt es sich hier aber um Raucherlatein. Dann kam diese füllige Esswelle. Jemand hatte entdeckt, dass es schön sein kann, sich bei einem Essen auch mal zu sehen und sogar das eine oder andere Wort zu wechseln. War zuvor wegen der ständigen Hustenanfälle in der Dunstwolke ja nicht möglich. Wer Feinstaub produziert, muss raus – auf den Balkon oder auf die Straße. Da gab es kein Pardon. Heute ist der Dieselfahrer an allem schuld. Der Brexit zum Beispiel ist ja ohne Diesel gar nicht denkbar. Wie sonst wären die Engländer auf dem Land zu ihren Wahllokalen gekommen? Der Diesel ist schuld. Unterdessen treffen sich die Hersteller von Flugzeugen, von Heizanlagen, von Autoreifen und Müllverbrennungsanlagen, nicken wissend, während sie sich dicke Zigarren schmecken lassen und unsereins seinen Restmüll im Kachelofen entsorgt. So geht Weltrettung.