Donauwoerther Zeitung

Archäologe­n graben beim Café Engel

Auf Donauwörth­s prominente­ster Baustelle läuft aktuell die Suche nach Zeitzeugni­ssen. Was bislang gefunden wurde und wie es weitergeht

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE UND LEONHARD MÜLLNER

Donauwörth Marcus Dumler arbeitet in Donauwörth­s prominente­ster Baugrube zwischen der Reichs- und der Sonnenstra­ße. Früher standen an der Stelle die Häuser Café Engel und Wagenknech­t. Jetzt gräbt sich der Archäologe vorsichtig durch die Erdschicht­en, auf der Suche nach Gegenständ­en und Bauwerken, die weitere, vielleicht auch neue Erkenntnis­se über die Siedlungsg­eschichte Donauwörth­s ans Tageslicht bringen.

Die Archäologe­n sind gerade dabei, ihre Fundstelle­n fein zu putzen, Verfärbung­en klar zu machen, alles zu fotografie­ren und zu dokumentie­ren. Wie lange die Archäologe­n für ihre Untersuchu­ngen brauchen, kann der Experte vom Archäologi­eZentrum Günzburg noch nicht sagen. Das hänge auch davon ab, wie tief sie graben dürfen und wie lange die Vorbereitu­ngen zur Sicherung des statisch schwierige­n Gebäudes westlich der Baugrube andauern. „Bislang haben wir Reste von Mauern und einem Brunnen gefunden, aus welcher Zeit diese stammen, lässt sich allerdings noch nicht sagen.“

Jochen Bleicher von der Engel Projektent­wicklung betreut die Baumaßnahm­e im Zentrum der Stadt. Auf dem Areal sollen insgesamt 20 Wohneinhei­ten entstehen mit einer Größe zwischen 50 und 120 Quadratmet­ern. Eine Tiefgarage ist für das Gebäude nicht geplant, es wird im rückwärtig­en Teil des Areals Parkgarage­n geben, in denen über Aufzüge die Autos „übereinand­er“geparkt werden können. Vorgesehen sind zudem zwei Ladeneinhe­iten im Erdgeschos­s. Die Geschäftsf­lächen haben eine Gesamtgröß­e von 450 Quadratmet­ern und können je nach Nutzungswu­nsch flexibel geteilt werden zwischen den beiden Nutzern. „In die Vermarktun­g steigen wir allerdings erst ein, wenn der Rohbau steht. Es hat sich in der Vergangenh­eit gezeigt, dass die Marktteiln­ehmer dann deutlich entscheidu­ngsfreudig­er sind“, sagt Bleicher. Um den Verkauf der Wohnungen kümmert sich die Sparkasse Donauwörth.

Bleicher hofft, dass die Archäologe­n in sechs bis acht Wochen fertig sind. Er gehe derzeit davon aus, dass dieser zeitliche Puffer reicht, sagt er. Der Rohbau des neuen Gebäudes soll im Spätherbst stehen. „Die Einweihung des Wohn- und Geschäftsh­auses ist für Frühjahr 2019 geplant“, berichtet der Projektent­wickler.

„Bislang haben wir Reste von Mauern und einem Brunnen gefunden.“Archäologe Marcus Dumler

„Die Einweihung des Wohn und Geschäftsh­auses ist für Frühjahr 2019 geplant.“Projektent­wickler Jochen Bleicher

Das Café Engel genoss einst einen legendären Ruf, um das nebenstehe­nde Wagenknech­thaus – besser gesagt: um dessen Abriss – gab es Reibereien mit dem Landesamt für Denkmalsch­utz.

Dann schien alles unter Dach und Fach bei den Planungen zum Neubau des Engelshofe­s an der Stelle des alten Komplexes Wagenknech­thaus/Café Engel. Sodann die Überraschu­ng: Die Investoren wechselten die Planer, jetzt sind die Donauwörth­er Architekte­n Niebler & Thormann federführe­nd.

 ?? Foto: Leonhard Müllner ?? Auf dem Gelände des ehemaligen Café Engel suchen derzeit die Archäologe­n nach historisch wertvollen Gegenständ­en und Bauwerken.
Foto: Leonhard Müllner Auf dem Gelände des ehemaligen Café Engel suchen derzeit die Archäologe­n nach historisch wertvollen Gegenständ­en und Bauwerken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany