Archäologen graben beim Café Engel
Auf Donauwörths prominentester Baustelle läuft aktuell die Suche nach Zeitzeugnissen. Was bislang gefunden wurde und wie es weitergeht
Donauwörth Marcus Dumler arbeitet in Donauwörths prominentester Baugrube zwischen der Reichs- und der Sonnenstraße. Früher standen an der Stelle die Häuser Café Engel und Wagenknecht. Jetzt gräbt sich der Archäologe vorsichtig durch die Erdschichten, auf der Suche nach Gegenständen und Bauwerken, die weitere, vielleicht auch neue Erkenntnisse über die Siedlungsgeschichte Donauwörths ans Tageslicht bringen.
Die Archäologen sind gerade dabei, ihre Fundstellen fein zu putzen, Verfärbungen klar zu machen, alles zu fotografieren und zu dokumentieren. Wie lange die Archäologen für ihre Untersuchungen brauchen, kann der Experte vom ArchäologieZentrum Günzburg noch nicht sagen. Das hänge auch davon ab, wie tief sie graben dürfen und wie lange die Vorbereitungen zur Sicherung des statisch schwierigen Gebäudes westlich der Baugrube andauern. „Bislang haben wir Reste von Mauern und einem Brunnen gefunden, aus welcher Zeit diese stammen, lässt sich allerdings noch nicht sagen.“
Jochen Bleicher von der Engel Projektentwicklung betreut die Baumaßnahme im Zentrum der Stadt. Auf dem Areal sollen insgesamt 20 Wohneinheiten entstehen mit einer Größe zwischen 50 und 120 Quadratmetern. Eine Tiefgarage ist für das Gebäude nicht geplant, es wird im rückwärtigen Teil des Areals Parkgaragen geben, in denen über Aufzüge die Autos „übereinander“geparkt werden können. Vorgesehen sind zudem zwei Ladeneinheiten im Erdgeschoss. Die Geschäftsflächen haben eine Gesamtgröße von 450 Quadratmetern und können je nach Nutzungswunsch flexibel geteilt werden zwischen den beiden Nutzern. „In die Vermarktung steigen wir allerdings erst ein, wenn der Rohbau steht. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Marktteilnehmer dann deutlich entscheidungsfreudiger sind“, sagt Bleicher. Um den Verkauf der Wohnungen kümmert sich die Sparkasse Donauwörth.
Bleicher hofft, dass die Archäologen in sechs bis acht Wochen fertig sind. Er gehe derzeit davon aus, dass dieser zeitliche Puffer reicht, sagt er. Der Rohbau des neuen Gebäudes soll im Spätherbst stehen. „Die Einweihung des Wohn- und Geschäftshauses ist für Frühjahr 2019 geplant“, berichtet der Projektentwickler.
„Bislang haben wir Reste von Mauern und einem Brunnen gefunden.“Archäologe Marcus Dumler
„Die Einweihung des Wohn und Geschäftshauses ist für Frühjahr 2019 geplant.“Projektentwickler Jochen Bleicher
Das Café Engel genoss einst einen legendären Ruf, um das nebenstehende Wagenknechthaus – besser gesagt: um dessen Abriss – gab es Reibereien mit dem Landesamt für Denkmalschutz.
Dann schien alles unter Dach und Fach bei den Planungen zum Neubau des Engelshofes an der Stelle des alten Komplexes Wagenknechthaus/Café Engel. Sodann die Überraschung: Die Investoren wechselten die Planer, jetzt sind die Donauwörther Architekten Niebler & Thormann federführend.