Routine Ballerei
Samuel Ryan Reynolds und L. Jackson spielen nebeneinander her
Schon in seinem letzten Film „The Expedables 3“hat Regisseur Patrick Hughes gezeigt, wie Starpower und Actiongetöse zum Erfolg führen und man auf lästige Details wie schlüssiges Drehbuch und sinnvolle Plotkonstruktion verzichten kann. Mit „Killer’s Bodyguard“bleibt er bei dieser Rezeptur, auch wenn sich die Rekrutierung hier auf zwei Stars beschränkt: Ryan Reynolds („Deadpool“) spielt den Bodyguard Michael Bryce, der als einer der Besten seiner Zunft gilt – bis ein schutzbefohlener japanischer Waffenhändler vor seinen Augen erschossen wird. Nun muss sich Michael mit niederwertiger Kundschaft herumschlagen – bis ihn die Ex-Geliebte und Interpol-Agentin Amelia (Elodie Yung) um Hilfe bittet: Er möge den Killer Darius Kinkaid (Samuel L. Jackson) von England zum Internationalen Gerichtshof Den Haag bringen, wo dieser gegen einen völkermordenden, weißrussischen Diktator (Gary Oldman) aussagen soll. Dieser wiederum unterhält eine Legion von Söldnern, die bis dato alle Zeugen der Anklage erfolgreich eliminiert haben.
Somit sind die Gleise verlegt für einen klassischen Action-Film, in dem sich die Hauptakteure kreuz und quer durch europäische Filmförder-Länder ballern. Michael ist ein professioneller Kontroll-Freak, Darius hingegen von eher impulsiver Natur. Damit ist die Figurencharakterisierung auch schon abgeschlossen.
Für Vollprofis wie Reynolds und Jackson bietet Tom O’Connors Drehbuch zu wenig Futter. Die beiden spielen eher nebeneinander her. Es fehlt an Chemie, was auch ein steter Fluss von Verfolgungsjagden nicht wettmachen kann. Einzig ein paar Kurzauftritte von Salma Hayek als Darius’ temperamentvolle Gattin ragen aus diesem inspirationsarmen Routinewerk heraus.
» Killer’s Bodyguard (1 Std. 58 Min.), Actionkomödie, USA, 2017
Wertung *****