Rain immer einen Schritt zu langsam
Der TSV steckt in der Krise. Gegen Ismaning verlieren die Tillystädter bereits zum dritten Mal in Folge und damit die Tabellenspitze. Was ausschlaggebend für die Klatsche war
Rain TSV-Trainer Karl Schreitmüller fand nach der Partie gegen den FC Ismaning deutliche Worte: „Ich muss mich bei allen Zuschauern entschuldigen. Wir waren nicht auf dem Platz und gedanklich langsamer.“Dabei hatten sich die Rainer vor der Partie viel vorgenommen.
In der Anfangsphase waren beide Teams bemüht, Chancen herauszuspielen. Der TSV strahlte vor allem bei schnellen Gegenstößen Gefahr aus. Zu viele Ungenauigkeiten verhinderten aber klare Torchancen. Mitte der ersten Halbzeit wurde der Druck der Gäste immer größer. Sie hätten bereits in der 28. Minute nach einem Freistoß von der rechten Seite in Führung gehen können, doch Torwart Kevin Maschke konnte per Fußabwehr zur Ecke klären. Diese führte schließlich zum 1:0 für den FCI, weil Außenverteidiger Yemi Oyewoie im Getümmel den Ball ins Tor lenkte.
Allgemein hatte die Defensive der vor allem auf der rechten Seite Probleme, wenn der Torschütze mit nach vorne aufrückte. In der 33. Minute dann ein weiterer Rückschlag für die Hausherren. Der erst wieder genesene Matthias Kühling musste mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden. Für ihn brachte Schreitmüller David Bauer. „Er hat eine Verhärtung gespürt, deswegen habe ich ihn rausgenommen“, sagte der Trainer nach der Partie.
Beim TSV lief nun kaum noch etwas zusammen: Fehlpässe, Ungenauigkeiten und zu wenig Bewegung prägten das Spiel der Rainer. Eine logische Konsequenz war das 0:2 in der 41. Minute: Nach einer schönen Kombination tauchte Manuel Ring frei vor Maschke auf und schob locker ins untere linke Eck ein. Kurz vor der Pause hatte Rain die einzige nennenswerte Chance des ersten Durchgangs, als Michael Krabler nach Flanke von Stefan Müller an die Latte köpfte und damit den Anschlusstreffer verpasste.
Nach dem Seitenwechsel nahm Schreitmüller den enttäuschenden Julian Brandt vom Feld und brachte mit Marko Cosic einen neuen Stürmer. Doch am Spielgeschehen änderte sich nichts. Die Gäste hatten viel zu viel Platz und hebelten ein ums andere Mal die Hintermannschaft der Rainer aus. So auch in der 53. Minute, als Mijo Stijepic, mit dem Kapitän Fabian Triebel große Schwierigkeiten hatte, das Auge für seinen Mitspieler Nazif Hajdarovic hatte, der den Ball nur noch zum 3:0 ins Tor schieben musste.
Die Gastgeber, die sich in der zweiten Halbzeit kaum noch wehrten, hatten in der 65. Spielminute Pech, als Krabler mit einem Schuss aus 20 Metern erneut nur die Latte traf. Direkt im Gegenzug fiel dann der Treffer zum Endstand: Der auffällige Oyewoie spielte den Ball in den Sechzehner, wo Triebel unhaltbar für seinen Schlussmann ins eigene Tor abfälschte. Der FCI hatte weitere hochkarätige Chancen und hätte auch durchaus noch höher geRainer winnen können. Dem TSV gelang lediglich noch der dritte Aluminiumtreffer des Nachmittags, als Gäste-Torwart Sebastian Fritz den Schuss des eingewechselten Cosic mit den Fingerspitzen stark an die Latte lenkte.
Für die Rainer, die durch die Niederlage die Tabellenführung abgeben mussten, geht es am kommenden Samstag zum TSV Dachau. „Da muss alles besser werden. Wir werden das Spiel hart analysieren“, bilanzierte Schreitmüller nach Schlusspfiff.
TSV Rain Maschke, Triebel, Flassak, Roth gang, M. Kühling (ab 33. Bauer), Brandt (ab 46. Cosic), J. Müller, Posselt, S. Müller, Yohoua (ab 86. Käser), Krabler
FC Ismaning Fritz, Kubina, Siedlitzki, Oyewoie, Ehret, Ring (ab 70. Soave), Sie bald, Fischer (ab 83. Marinkovic), Killer, Stijepic (ab 83. Stefanovic), Hajdarovic Tore 0:1 Yemi Oyewoie (30.), 0:2 Manuel Ring (42.), 0:3 Nazif Hajdarovic (53.), 0:4 Fabian Triebel (67./Eigentor) Zuschauer 425 Gelbe Karten Triebel, Flassak, S. Müller – Ring