Donauwoerther Zeitung

Der beste Schreinerg­eselle der Region kommt aus Harburg

Innung spricht 28 Teilnehmer frei und verleiht den Preis „Die gute Form“

- VON DIANA PFISTER

Landkreis/Donauwörth „Sie sind jetzt qualifizie­rte und damit wichtige Fachkräfte in unserer Wirtschaft. Herzlichen Glückwunsc­h!“Mit diesen Worten begrüßte Obermeiste­r Erwin Gufler die Jungschrei­ner bei ihrer Freisprech­ung auf der DonauRies-Ausstellun­g. Dort war die Innung Donau-Ries mit einem Stand vertreten. Der stellvertr­etende Kreishandw­erksmeiste­r Ulrich Reitenberg­er führte die Freisprech­ung durch und überreicht­e den 28 Jungschrei­nern, die ihre Prüfungen erfolgreic­h abgelegten, ihre Zeugnisse. Einer hatte nicht bestanden.

Von den Jungschrei­nern kamen 22 aus Betrieben der Schreiner-Innung Donau-Ries, vier aus Betrieben der Schreiner-Innung Dillingen, einer aus einem Betrieb der Schreiner-Innung Neu-Ulm und zwei aus Nicht-Innungsbet­rieben. „Das ist eine beachtlich­e Zahl, wir hatten auch schon nur 17 Prüflinge“, so Gufler. Innungsbes­ter war in diesem Jahr Jonathan Enzler von der Schreinere­i Funk in Harburg. Er erreichte in der Fertigkeit­sprüfung 92,5 und in der Kenntnispr­üfung 87,6 Punkte.

Gastredner bei der Freisprech­ung war Christian Wenzel, Hauptgesch­äftsführer des Fachverban­des Schreinerh­andwerk Bayern. Er rief die Gesellen dazu auf, für sich, ihren Arbeitspla­tz und für ihren Betrieb Verantwort­ung zu übernehmen, sich neuen Situatione­n offen zu stellen, den Kunden noch stärker in den Mittelpunk­t zu stellen, das Berufsbild nach außen positiv zu vertreten und mit Kompetenz zu überzeugen, um das Schreinerh­andwerk zu stärken.

Auch Gufler teilt diese Ansicht. „Das Handwerk im Allgemeine­n, wir Schreiner im Besonderen, stehen vor einer großen Herausford­erung.“Man müsse die Menschen für das Handwerk begeistern und davon überzeugen, dass die Handarbeit zwar ihren Preis hat, im Gegenzug aber großen Wert darauf gelegt werde, dass etwas Dauerhafte­s, Individuel­les und Persönlich­es geschaffen werde. „Wir leben für und von der Qualität unserer Leistung“, so Gufler. Neben den Zeugnissen wurde zum 13. Mal der Preis „Die gute Form“vom Vorsitzend­en des Prüfungsau­sschusses Fritz Funk und Architekti­n Bettina Kandler verliehen. Hierbei werden ausgewählt­e Gesellenst­ücke prämiert. Auch in diesem Fall hatte Jonathan Enzler die Nase vorn. Er hat ein kunstvolle­s Sideboard gefertigt, dessen Rückwand aus Eiche Briccole besteht. Das Besondere an diesem Holz ist, dass es 30 bis 40 Jahre im Meerwasser verbleibt und Angriffen durch Muscheln sowie Wurmbefall ausgesetzt ist. Im Holz hinterlass­en sie ihre Spuren in Form von Gängen und Löchern, die auch am Gesellenst­ück deutlich zu erkennen sind. Den zweiten Platz belegte Jonas Mittring von der Schreinere­i Michel in Marktoffin­gen mit einem BarTower, in Betonoptik verkleidet. Der dritte Platz ging an Simon Schneid von der Schreinere­i Hermann in Alerheim. Er hat sich für einen Wäscheschr­ank aus Kirschbaum entschiede­n.

Johann Natzer, Vorsitzend­er der Sparkasse Donauwörth, die mit den Sparkassen aus Nördlingen und Dillingen die Preisgelde­r zur Verfügung stellte, gratuliert­e den Junggesell­en ebenfalls. „Sie haben einen wichtigen Meilenstei­n erreicht und können auf diesem Fundament für Ihre berufliche Zukunft aufbauen“, so Natzer.

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Foto: Diana Pfister Jonathan Enzler von der Schreinere­i Funk in Harburg war Innungsbes­ter und erhielt für sein Gesellenst­ück einen Sonderprei­s.

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