Erst Proteste, dann „Pizza“
Der 1. FC Köln versucht mit der Verpflichtung von Claudio Pizarro einen Weg aus der Krise zu finden. Begleitet wird die sportlich prekäre Lage von Ausschreitungen der Fans
Köln Dem 1. FC Köln ist das HeimComeback auf internationaler Bühne missglückt. Nach dem 0:1 gegen Belgrad ist das Stöger-Team in der Europa League auch nach dem zweiten Spieltag noch ohne Punkt. Jetzt soll der bislang vereinslose Claudio Pizarro den Angriff verstärken. „Es gefällt mir sehr. Ich bin gespannt, wieder auf dem Platz zu sein“– und, dass er fit sei für seine neue Aufgabe, wollte er dann auch noch betonen.
Dass der Peruaner, der am 3. Oktober seinen 39. Geburtstag feiert, die besten Voraussetzungen mitbringt, hat er mit 191 Toren bei 430 Einsätzen als damit bester ausländischer Stürmer in der Bundesliga hinreichend bewiesen. Sein bisher letztes Bundesligaspiel bestritt Pizarro am 5. Mai – in Köln, als er mit Werder 3:4 verlor. Dann lief sein Vertrag mit Werder aus. Und jetzt hatten ihn die Kölner auf dem Plan. Ob Pizarro am Sonntag (18 Uhr) gegen RB Leipzig eingesetzt wird, ließ Stöger offen. Klar ist aber auch: Pizarro wird gebraucht ob seiner Fähigkeiten. Denn in den bisherigen sechs Erstligapartien gelang dem FC nur ein Treffer beim 1:3 gegen Hamburg. So ungefährlich wie der Kölner Angriffsfußball zurzeit daherkommt, ging es zwischen den Fans von Köln und Roter Stern Belgrad nicht zu. Vier Polizisten wurden im Rahmen des Europapokalspiels am Donnerstag verletzt.
Kurz nach Mitternacht hätten sich zunächst etwa 30 Menschen in der Kölner Innenstadt geprügelt und mit Gegenständen beworfen, sagte ein Polizeisprecher. Darunter sollen auch sogenannte Problemfans gewesen sein. Als die Einsatzkräfte bei der Auseinandersetzung eingegriffen hätten, seien sie attackiert worden und weitere Menschen dazugekommen. Etwa 70 Personen wurden demnach in der Nacht festgesetzt, mehrere kamen in Gewahrsam.