Zuckerbäcker Lochmair und die Reformation
Sonderausstellung zeigt Donauwörther Familien 1545 bis 1606
Donauwörth Im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum hat die Städtische Kunstgalerie, die in neuer Präsentation in der Kapellstraße 3 im Deutschordenshaus im ersten Stock untergebracht ist, eine Sonderausstellung zusammengestellt. Sie ist bis zum 4. November zu sehen. Dann wird sie letztmals im Rahmen der Donauwörther Lichternacht präsentiert.
Exponate in Vitrinen blenden auf die Zeit zurück, in der in der Reichsstadt Donauwörth zwischen 1545 und 1606 die Reformation galt. Porträts Donauwörther Familien zeigen Personen, die in Donauwörth das Kreuzund Fahnengefecht live erlebt hatten, etwa den katholisch gebliebenen Zuckerbäcker Michael Lochmair († 1618) in seiner Hauskapelle, gemeinsam mit seiner Ehefrau Katharina und seinen Töchtern. Der Stifteraltar des Donauwörther Bürgermeisters Franz Widemann (1571-1621) stellt diesen, seine beiden Ehefrauen sowie deren drei Söhne und fünf Töchter aus beiden Ehen vor.
Auch die Protagonisten der Gegenreformation sind in Ölgemälden präsent, beispielsweise die gegenreformierten Ratsmitglieder der vormaligen Reichsstadt Donauwörth. Auf einem großformatigen Gemälde lässt sich der damalige Stadtpfleger Johann Ferdinand Freiherr von Puech zu Walkersaich und Thann selbstbewusst als Christus beim letzten Abendmahl darstellen. Bei seinen Jüngern, den zwölf Aposteln, handelt es sich um Porträts seines Militärstabs.
Eine Leihgabe der evangelisch-lutherischen Christuskirche ist das großformatige Ölgemälde „Luther und Melanchthon“, das vor 100 Jahren im Reformationsjahr 1917 der auf dem Kreuzhof in Berg geborene Emil Löffelad in Auftrag gegeben und finanziert hatte. Dieses Gemälde hing für Jahrzehnte in der Christuskirche. Zuletzt hing es als Leihgabe im mittelfränkischen Mönchsroth. Nun ist es heimgekehrt nach Donauwörth und wird vorübergehend in der Kunstgalerie gezeigt.
Außerdem präsentiert die Städtische Kunstgalerie Kunstwerke, die zur Stadt Donauwörth und ihren Stadtteilen einen besonderen Bezug haben. Sei es, dass sie in Donauwörth entstanden sind, von Donauwörther Künstlern stammen oder die Stadt und ihre Stadtteile darstellen.
OInfo Die Öffnungszeiten der Sonder ausstellung der Städtischen Kunstgalerie sind jeweils Mittwoch und Sonntag von 14 bis 17 Uhr sowie abschließend in der Lichternacht am Samstag, 4. November, von 18 bis 24 Uhr. Führungen nach Ver einbarung mit dem Stadtarchiv Donau wörth unter der Telefonnummer 0906/789 181 und 180.