Gewalt in den eigenen vier Wänden
Die Beamten haben gleich mit mehreren Fällen zu tun, in denen Mann und Frau aneinandergeraten. Neben Alkohol sind auch Gabeln, Messer und eine Luftdruckpistole im Spiel
Landkreis Gleich mit drei Fällen häuslicher Gewalt hat die Polizeiinspektion Donauwörth am Sonntag zu tun gehabt. Den Auftakt der Reihe machte ein 42-jähriger Familienvater aus Wemding kurz nach 12 Uhr. Als er um diese Zeit nach Hause kam, soll er den Beamten zufolge auf seine 43-jährige Frau losgegangen sein und mit ihr am Boden gerangelt haben. Mit Mühe konnte sich die Frau aus der Gewalt ihres Mannes befreien. Sie verließ dann zusammen mit ihren beiden Kindern das Haus und entschloss sich in der Folge, Anzeige zu erstatten. Dabei stellten die Beamten „deutliche frische Verletzungen“an ihr fest. Zusammen mit der Polizei kehrte sie im Laufe des Nachmittags zurück, um persönliche Sachen von sich und den Kindern zu holen. Da es in der Vergangenheit bereits häufiger zu Gewalt in der Beziehung gekommen sein soll, verhängten die Gesetzeshüter ein Kontaktverbot gegen den mutmaßlichen Täter. „Die zuständigen Behörden werden den weiteren Umgang regeln müssen“, heißt es von der Polizei.
Am Sonntagnachmittag war dann die Donauwörther Kronengasse Schauplatz eines weiteren Falls: Bei der dortigen Auseinandersetzung spielte übermäßiger Alkoholkonsum mutmaßlich eine wesentliche Rolle. In der Wohnung leben ein 44-Jähriger und eine 40-Jährige in einer Wohngemeinschaft. Die Frau hatte einen 20-jährigen Bekannten zu Besuch. Im Laufe des Nachmittags kam es zwischen den Dreien zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung, in dessen Verlauf der 44-Jährige seiner Mitbewohnerin ins Gesicht schlug. Als sich der 20-Jährige in den Streit einmischte, ergriff laut Polizei der ältere der Männer eine Küchengabel und verletzte damit den Gast „oberflächlich“am Hals. Die Wunde musste nicht ärztlich versorgt werden. Von den drei Beteiligten war nur der jüngste annähernd nüchtern. Der 44-Jährige kam auf rund 1,8 Promille, seine Mitbewohnerin brachte es am Sonntagnachmittag schon auf beachtliche 2,6 Promille.
Am Abend kam es zwischen 18.30 und 19.30 Uhr schließlich in der Berger Allee in Donauwörth zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 58-jährigen Beschuldigten und seiner Ex-Frau. Die beiden sind seit Jahren geschieden, leben aber immer noch im selben Haus, so die Beamten. Nachdem der Mann zum wiederholten Mal stark betrunken war, hatte seine Ex-Frau eine Wodkaflasche versteckt. Das verärgerte den 58-Jährigen so sehr, dass er sie zunächst mit einem Messer bedrohte. Da er damit nicht zum Ziel kam, holte er sich eine Luftdruckpistole und hielt sie seiner früheren Partnerin an den Hals. Seine Forderung nach dem Alkohol „bekräftigte“er zudem mit mehreren Ohrfeigen und einem Faustschlag ins Gesicht der Frau. Sie konnte sich aber dem Täter entziehen und aus dem Haus fliehen. Sie verständigte ihre Kinder, die die Polizei informierten. Die Streife nahm den mutmaßlichen Täter in Gewahrsam und stellte auch die Waffe und das Messer sicher. Der 58-Jährige hatte nach Angaben der Gesetzeshüter nach einem absolvierten Alkotest zur Tatzeit bereits – ohne den Streitgegenstand – einen Pegel von rund 2,7 Promille.