Die Mensa am THG wird abgerissen
Auch der Keller dieses Gebäudeteils des Nördlinger Gymnasiums wird neu errichtet. Bauausschuss des Kreistages macht sich vor Ort ein Bild – und diskutiert wieder über die Kosten
Nördlingen Eine erneute Kostensteigerung für die derzeit laufende Generalsanierung des Theodor-HeussGymnasiums mussten die Mitglieder des Kreisbauausschusses bei ihrer jüngsten Zusammenkunft am THG nicht abnicken. Die Kostenprognose liegt derzeit bei 29,4 Millionen Euro. Allerdings baute der Ausschuss vor und zeigte sich mit einem von Landrat Stefan Rößle vorgeschlagenen „Puffer“in Höhe von 600 000 Euro einverstanden, sodass jetzt – wenn es nicht anders geht – maximal 30 Millionen Euro ausgegeben werden sollen.
Vor der Sitzung fand ein Ortstermin auf der Baustelle statt. Die beiden Bauleiter Verena Schweyer und Thomas Beck vom Architekturbüro Obel und Partner erläuterten dabei dem Ausschuss die hohe Komplexität des Großprojektes mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten.
Dass es bei den 30 Millionen bleiben werde, dafür wollte freilich niemand eine Garantie aussprechen, weder Landrat Stefan Rößle, der „davon ausgeht“, diese Marke einhalten zu können, noch die Ausschussmitglieder. Kreisrat Andreas Becker (Fraktion Frauen/ÖDP/ Freie Wähler) war angesichts der vielen erlebten Überraschungen sogar ganz gegen einen Kostenpuffer.
Was er damit ausdrücken wollte: Dieser werde angesichts der bisherigen Erfahrungen mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht ausreichen. Eines, so Becker, habe er aus den vergangenen Monaten gelernt: „Künftigen Generalsanierungen von Gebäuden muss ich jetzt ganz besonders kritisch gegenüberstehen.“Auch Ursula Kneißl-Eder (Grüne) glaubt nicht, dass die jetzt im Raum stehende Kostenobergren- ze eingehalten werde. CSU/JBSprecher Georg Vellinger zeigte sich hingegen recht zuversichtlich, dass dies gelingen könnte. Ursula Straka (SPD) sagte, nach der Generalsanierung werde aus dem THG eine neue Schule. Kritik äußerte die Oettinger Kreisrätin, weil im Zusammenhang mit der Sanierung die politischen Vertreter häufig Entscheidungen getroffen hätten, deren Ausmaße zum Zeitpunkt der Abstimmung überhaupt nicht bekannt gewesen seien. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Karlheinz Stippler (PWG/ FDP-Fraktion) lobte den anberaumten Ortstermin, den er für wichtig hielt, um sich hautnah ein Bild vom Stand der Bauarbeiten machen zu können. Im Vorgriff auf den dritten Bauabschnitt beschlossen die Ausschussmitglieder, die Mensa am THG abzureißen und den darunterliegenden Keller neu zu bauen. Die Kosten von 670 000 Euro sind in den derzeit vermuteten Gesamtkosten von 29,4 Millionen Euro enthalten. Die Alternative wäre eine „Ertüchtigung“des Untergeschosses gewesen – mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten. Allerdings sei die staatliche Förderung der gewählten Variante noch nicht abschließend geklärt, gab der Leiter der Hochbauabteilung im Landratsamt, Joachim Aurnhammer, zu bedenken.
Als Voraussetzung für einen Zuschuss nannte er den Nachweis der Wirtschaftlichkeit eines Abbruchs des Komplexes. Er sehe jedoch keine größere Hürde dabei, dies zu belegen. Sollte es wider Erwarten anders kommen, müssten sich die zuständigen Gremien erneut mit der Thematik befassen. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Landrat Rößle, für das „neue“Gymnasium werde es auch ein Digitalisierungskonzept geben. Dazu gehöre unter anderem der Einsatz von Tablets im Unterricht. Auch für ein G9 sei das Gymnasium gewappnet, hatte Schulleiter Robert Böse bereits vor geraumer Zeit erklärt.