Integrationsarbeit: Erfolg und Frust
Kaisheim Auf Einladung der Kaisheimer Grünen ist die Augsburger Landtagsabgeordnete Christine Kamm (Grüne) mit Asylhelfern aus Kaisheim und Oberndorf in der Hofwirtschaft zusammengetroffen. Die Anwesenden schlossen sich laut einer Pressemitteilung Kamms Forderung nach grundsätzlich dezentraler Unterbringung der Flüchtlinge an. Ein Anwohner des Wohngebiets Ziegelanger, dessen Bewohner gegen das Elf-Wohneinheiten-Bauprojekt für anerkannte Flüchtlinge Stellung bezogen hatten, begrüßte diese Position, heißt es von den Grünen.
Für Kaisheim zogen Sigrid Lausch, Dorothee von MirbachKirchhoff und Franz Gruber grundsätzlich eine positive Bilanz ihrer Asylhelferarbeit aus drei Jahren. Gruber zeigte sich aber enttäuscht, dass sich niemand aus dem Gemeinderat persönlich bei den drei Helferkreisen habe sehen lassen, um sich aus erster Hand zu informieren. Die Ehrenamtlichen waren sich einig, dass auch das Einfordern der Einhaltung fester Regeln bei den Asylsuchenden wichtig sei. Völlig unbefriedigend sei die Abschiebepraxis: Bereitwillige, oft mit Ausbildungsvertrag, würden abgeschoben, andere, die sich nicht bemühen, dürfen bleiben. „Warum fragt uns da niemand?“, so eine Ehrenamtliche.
Albert Riedelsheimer, Donauwörther Stadtrat und seit Mitte der 80er-Jahre beruflich mit Asylsuchenden in Kontakt, bescheinigte den Kreisbehörden in den vergangenen zwei Jahren im Vergleich zu anderen Regionen eine „gute, noch ausbaufähige Zusammenarbeit“mit den Helfern. Positiv bewerteten die Anwesenden, dass neuerdings die Menschen in der Gemeinde bleiben dürfen, in der sie zuerst aufgenommen wurden. Gerade für Kinder, die sich schon an Kindergarten oder Schule in Kaisheim gewöhnt hatten, war ein Umzug in die „anonyme Großstadt“nicht förderlich.