Mitläufer wird zum Mitreißer
Yunus Malli wählte die dramatische Geste. Nach seinem Doppelpack beim 3:1 (2:0) des VfL Wolfsburg ge gen den SC Freiburg am Samstag warf sich der türkische Nationalspie ler auf das Spielfeld und blickte gen Himmel. „Ich habe Gott dafür gedankt, dass er mir das ermög licht hat“, sagte der gläubige Muslim und wiedererstarkte Spielmacher des VfL.
Malli hätte auch Martin Schmidt dan ken können. Seit der Schweizer Trainer in Wolfsburg ist, läuft es nicht nur, aber vor allem wieder für Mal li besser. Schon beim FSV Mainz 05 war Schmidt Mallis Coach. Dort war der 25 Jährige Leistungsträger, ehe der VfL ihn im Januar für rund zwölf Millionen Euro kaufte. Dass der FSV danach lange gegen den Abstieg spielte und Schmidt nach der Saison ge hen musste, hatte auch mit dem Transfer Mallis zu tun. Nur in Wolfsburg kam der zurückhal tende und immer etwas teilnahmslos wirkende Mittelfeldspieler nie so recht an. Unter Valérien Ismaël und später Andries Jonker war Malli bestenfalls Mitläufer.
Erst seitdem Schmidt in Wolfsburg Mitte September übernahm, steigt auch bei Malli die Formkurve wieder nach oben. „Schmidt ist der richti ge Mann, wir verstehen uns gut“, sagte Malli etwas lapidar. Schmidt hingegen erläuterte den Formanstieg Mallis, der in den vergangenen beiden Spielen drei Tore schoss, aus führlicher. „Wir legen jetzt mehr Wert auf das Umschaltspiel. Das ist genau Yunus’ Ding. Das liegt ihm und kommt ihm zugute“, erläuterte der 50 Jährige. „Diese Art des Fußballs kann Yunus veredeln. Er blüht darin richtig auf.“
Die nächste Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen, gibt es am kom menden Samstag. Dann treten die „Wölfe“um 15.30 Uhr in der WWK Arena gegen den FC Augsburg an. (dpa/ötz)