Donauwoerther Zeitung

Videobewei­s auf einem guten Weg

- VON FABIAN KLUGE redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Es ist noch gar nicht so lange her – genauer gesagt war es der 18. Oktober 2015 – da haben zwei irreguläre Tore die beiden Sonntagssp­iele in der Fußball-Bundesliga entschiede­n. Nur eines der zahlreiche­n Beispiele, als Spieler, Funktionär­e und Experten den Videobewei­s forderten. Gut zwei Jahre später gibt es ihn – und wieder beschweren sich alle. Zu undurchsic­htig, zu viele Fehler, das Überprüfen durch die mittlerwei­le beiden Videoassis­tenten dauere zu lange – das sind nur einige der Kritikpunk­te. Was bei der Diskussion viele vergessen: Der Videobewei­s befindet sich in der Testphase.

Dass da noch nicht alles hundertpro­zentig glatt läuft und es Verbesseru­ngspotenzi­al gibt, ist klar. Drei Viertel der Fehler soll der Videobewei­s korrigiere­n – so lautet das Ziel des DFB. Und tatsächlic­h gab es in der laufenden Spielzeit viele Situatione­n, in denen der Videoassis­tent vollkommen berechtigt eingegriff­en hat. Allein, darüber redet nach dem Wochenende kaum jemand. Über ein falsches Eingreifen jedoch umso hitziger. Das zeigt aber, dass es nach wie vor Diskussion­en gibt – und genau das war den Fußball-Romantiker­n vor der Einführung des Videobewei­ses so wichtig. Bleibt der Unparteiis­che auf dem Platz der unangefoch­tene Leiter des Spiels und ist klar definiert, wann ein Videoassis­tent eingreifen darf, dann wird der Videobewei­s auf Dauer den Fußball besser und fairer machen. Wo der DFB noch nachbesser­n sollte, ist bei der Transparen­z und der Schnelligk­eit: Natürlich werden Fans unruhig, wenn sich eine Entscheidu­ng über mehrere Minuten hinzieht. Der Vorschlag von Schiri-Obmann Wolfgang Beck, Challenges einzuführe­n, ist sinnvoll. Dennoch: Der Videobewei­s ist auf einem guten Weg. Man stelle sich vor, ein irreguläre­s Tor entscheide­t die WM 2018. Was Fans, Spieler und Experten dann wohl fordern?

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