Bald mehr günstige Wohnungen
Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Donauwörth kommt mit der Stadt ins Geschäft und plant ein großes Projekt. Ein anderes wird demnächst fertig
Donauwörth Wer in Donauwörth eine günstige Mietwohnung sucht, hat es immer schwerer, eine solche zu finden. Das sagt Vitus Schmid. Der muss es wissen. Als hauptamtlicher Geschäftsführer der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Donauwörth (GBD) ist er für fast 1000 Wohnungen in der Großen Kreisstadt zuständig und bekommt hautnah mit, wie groß die Not ist. Auch die erfreuliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Donau-RiesKreis ändere daran nichts: „Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen fehlen nach wie vor in deutlich hohem Maße.“Die GBD versucht, die Situation zu verbessern – und packt im kommenden Jahr ein weiteres großes Projekt an. Das verkünden Schmid und Oberbürgermeister Armin Neudert – er ist auch Vorsitzender des GBD-Aufsichtsrats – bei der Mitgliederversammlung.
Die beiden Vertreter erklären, dass sich Stadt und Genossenschaft auf folgendes Geschäft geeinigt haben: Die Kommune verkauft der GBD noch in diesem Jahr zwei Wohnblöcke. Die sind 80 Jahre alt und stehen an der Sallingerstraße. Eines der Gebäude steht leer, im anderen wohnen aktuell noch fünf Parteien.
Vitus Schmid spricht von einem „weiteren Meilenstein in der Unternehmensentwicklung der GBD“. Die Infrastruktur dort sei gut und die Lage zentral. Zudem besitze die Genossenschaft im direkten Umfeld der Sallingersiedlung bereits zahlreiche Häuser mit zusammen rund 180 Wohnungen. Diese Tatsache sei für den Stadtrat mit ein Grund gewesen, das Immobiliengeschäft mit der GBD zu genehmigen, erläutert Armin Neudert.
Was mit den Gebäuden passiert, stehe noch nicht endgültig fest. Möglicherweise werde das eine abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das andere Bauwerk, dessen Substanz etwas besser sei, werde möglicherweise saniert. Man rechne in jedem Fall mit Kosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro – ein „Mega-Projekt für unser Unternehmen“, merkt Schmid an. Das Vorhaben werde sich wohl über drei Jahre hinziehen.
Eine Vorgabe der Kommune zur Maßnahme in der Sallingerstraße lautet nach Auskunft des OB: In den beiden Häusern dürfen ausschließ- lich Sozialwohnungen sein. Mindestens 22 sollen es werden. „Die Genossenschaft kann diese Aufgabe sehr gut erfüllen“, so Neudert. Die Stadt sei froh, „so einen Partner zu haben“. Geschäftsführer Schmid verdeutlicht die Bedeutung der Maßnahme: „Wir schaffen hier Wohnraum für Menschen, die sich teure Mieten nicht leisten können, und entlasten so nachhaltig die schwierige Wohnungssituation in unserer Stadt.“
Kurz vor der Vollendung steht ein anderes großes Projekt der GBD. Sie baut – wie berichtet – in der Parkstadt (Fichtenstraße) einen Komplex mit 16 Wohnungen. Diese werden laut Schmid vom 1. Februar an vermietet. An Interessenten mangele es grundsätzlich nicht: Auf der Bewerberliste stehen momentan über 100 Namen.
Schmid und Neudert betonen, dass neben den genannten Maßnahmen die Sanierung der bestehenden GBD-Häuser weiter vorangetrieben werde. Heuer habe man unter anderem die Gebäude in der Georg-Regel-Straße 9/11/13 und in der Parkstraße 13/15/17 angepackt sowie Mieterwechsel dazu genutzt, die Räume zu renovieren.
Zudem habe man die Außenanlagen in der Georg-Regel-Straße 16 bis 25 aufgewertet. Mittlerweile seien über zwei Drittel des Wohnungsbestands energetisch ertüchtigt.
Extrem niedrig war Schmid zufolge heuer der Wohnungslehrstand. Er lag bei 0,3 Prozent. Der Mietausfall von insgesamt gut 5000 Euro („sensationell niedrig“) sei rein durch Sanierungen bedingt gewesen.
Als „weiterhin konkurrenzlos günstig“bewertet der Geschäftsführer die Durchschnittsmiete (kalt) von 3,98 Euro. Bei Neubauten seien es maximal 6,65 Euro. Damit liege man weit unter den üblichen Mieten. Die können in Donauwörth in neuen Häusern durchaus bei zehn Euro sein und in Altbauten bei sieben Euro. Im kommenden Jahr werde die GBD „in Teilbereichen geringfügige Anpassungen“vornehmen.
Weil die Donauwörther Genossenschaft unter dem Strich ein ordentliches finanzielles Ergebnis vorweisen kann, bezahlt die GBD auf Geschäftsanteile eine Dividende von drei Prozent. Dies segneten die anwesenden Mitglieder einstimmig ab.