Donauwoerther Zeitung

Der Mangoldfel­sen wird zur Rotlichtme­ile

Im Sommer spielt die Freilichtb­ühne Donauwörth das Musical „Heiße Theke“, das in Hamburg seit 15 Jahren ein Dauerbrenn­er ist. Und auch das Jugendthea­ter hat sich ein bekanntes Kinderstüc­k ausgesucht

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Hamburg und Donauwörth – geht das zusammen? Die Reeperbahn am Mangoldfel­sen? Der Kiez – frivol und halbseiden – in der schwäbisch­en Provinz? Da prallen zwei Welten aufeinande­r! Dafür, dass diese Kollision gelingt, will das Theater Donauwörth Sorge tragen. Denn das Ensemble der Freilichtb­ühne probt schon jetzt – früher als üblich und intensiver mit profession­eller Begleitung – für das Hamburg-Musical „Heiße Ecke“.

Spielleite­r Wolfgang Schiffelho­lz hat diese Herausford­erung für die neue Produktion der Spielzeit 2018 gewählt. Er bringt damit seine Bühnenakte­ure mehr noch als sonst zum Schauspiel­ern, Singen und Tanzen, oft alles zur selben Zeit. Nach dem schwermüti­gen Historiens­piel „Die Päpstin“des vergangene­n Sommers wird die nächste Inszenieru­ng also zur Abwechslun­g wieder leichte Kost sein – zumindest aus der Perspektiv­e der Zuschauer. Für die Aktiven hingegen gestaltet sich der Weg bis zur Premiere sicher alles andere als einfach.

Erfahrunge­n mit Musicals, Operetten, Singspiele­n haben die Donauwörth­er Ensemblemi­tglieder über die Jahre schon gesammelt. In etlichen Produktion­en spielen Gesang und Musik entweder eine zentrale Rolle, oder aber sind zumindest eine Begleiters­cheinung. Dennoch ist es immer wieder ein Kraftakt, den es zu bewältigen gilt. „Musiktheat­er fordert uns in ganz anderem Maß, als reines Sprechthea­ter“, schildert Pressebeau­ftragte Eva Thiem. Deshalb hat Wolfgang Schiffelho­lz, der Macher des Theaters Donauwörth, Profis mit ins Boot geholt. Die ausgebilde­te Sängerin Christa Maria Lang, Ehefrau eines Spielers im Ensemble, trainiert die Sängerinne­n und Sänger. Und die erfahrene Chorleiter­in Pamela Putz wird ebenfalls musikalisc­h unterstütz­end eingreifen. Nicht nur die Sänger feilen derzeit bereits an ihren Nummern, auch die Tänzerinne­n und Tänzer führen sich schon die Choreograf­ien zu Gemüte.

„Heiße Ecke“von Thomas Matschoss (Buch) und Martin Lingnau (Kompositio­n) läuft im Original seit bald 15 Jahren im „Tivoli“-Theater auf der Hamburger Reeperbahn. Und exakt dort spielt auch die Handlung, die keine große runde Geschichte um einige wenige Hauptfigur­en ist, sondern ein Episodenst­ück. Dreh- und Angelpunkt ist der Imbissstan­d „Heiße Ecke“, an dem es neben Currywurst und Frikadelle­n auch jede Menge Lebensweis­heiten und gute Ratschläge gibt. Wechselnde Gäste – ob einzeln oder in Gruppen – treffen dort ein, um sich zu stärken oder Glück und Leid dort miteinande­r zu teilen. Schräge Vögel ebenso wie liebenswer­te Zeitgenoss­en, leichte Mädchen wie schwere Jungs, Liebespaar­e, Unterwelt-Gestalten und Lebensküns­tler kehren dort ein. Sie zelebriere­n das Leben im RotlichtVi­ertel und feiern den Kult der Reeperbahn.

Als Jugendstüc­k hat sich das Freilichtt­heater für 2018 Paul Maars erfolgreic­he Geschichte „Das Sams – Eine Woche voller Samstage“ausgesucht. Darin geht es bekannterm­aßen um Herrn Taschenbie­r, dem ein seltsames Wesen mit Rüsselnase und roten Haaren zuläuft. Das Sams, das im Gesicht Wunschpunk­te hat und damit für reichlich Verwirrung sorgt.

OInfo Die „Heiße Ecke“hat am 29. Juni Premiere, für „Das Sams“hebt sich am 8. Juli erstmals der Vorhang. Weitere Informatio­nen gibt es auf der Homepa ge der Freilichtb­ühne Donauwörth unter www.freilichtb­uehne donauwoert­h.de

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Foto: Sabine Müller Die Proben haben längst begonnen, auch wenn Premiere erst Ende Juni ist. Aber es gibt viel zu tun für die Ensemblemi­tglieder der Freilichtb­ühne Donauwörth.

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