Deutlich mehr Beratungen durch die Migration
Das Landratsamt hat seit 2015 viel unternommen, um eine gesellschaftliche Mammutaufgabe zu bewältigen
Donauwörth 2015 gab es viele Schlagzeilen über Flüchtlinge. Im Fernsehen konnten Bilder verfolgt werden von den Tausenden, die über die Grenzen nach Deutschland strömten. Damals wurde der Beginn eines langen Prozesses gezeigt, der seither für die Migranten den Weg der Integration bedeutet oder die Rückreise in ihr Heimatland. Hinter der Geschichte jedes Einzelnen stehen die Bemühungen von Ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern, die ihn begleiten. Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Flüchtlinge beim Einleben vor Ort und der Gestaltung ihres Alltags. Ansprechpartner für alle behördlichen Belange und fachspezifischen Fragen sind jedoch die hauptamtlichen Mitarbeiter. Wer versteckt sich also hinter diesem Begriff und was machen sie konkret?
Hauptamtliche Mitarbeiter sind zum einen das Team Migration des Landratsamtes sowie die Sozialpädagogen der Beratungsstellen der Diakonie Donau-Ries, des Diözesancaritasverbandes Augsburg sowie der KJF KJH Günzburg/ Neu-Ulm. Bei der Beratung wird unterschieden in Asylsozialberatung, Migrationsberatung und Jugendmigrationsdienst (JMD). Die Asylsozialberatung berät Menschen, die sich im laufenden Asylverfahren befinden, und die, die nachvollziehbar ausreisepflichtig sind. Neben der Orientierung im neuen Lebens- und Kulturbereich können Rück- oder Weiterreise und die staatlichen Möglichkeiten, diese zu unterstützen, stehen. Die Migrationsberatung kümmert sich um Kinder bis zwölf Jahre und Erwachsene ab 28 Jahre mit einem geklärten Aufenthaltsstatus und der Jugendmigrationsdienst entsprechend um junge Menschen von zwölf bis 27 Jahren – unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Das bedeutet, dass diese Zielgruppe in Deutschland bleiben darf und hier, so das Landratsamt, integriert werden soll. Hierzu gehören neben der Gruppe der anerkannten Asylbewerber EU-Bürger,
Spätaussiedler, Kontingentflüchtlinge, sogenannte „Heiratsmigranten“und Menschen aus Drittländern. Alle Beratungsangebote sind kostenlos und die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Sie unterstützen bei Behördenpost, Antragstellungen, kooperieren eng mit verschiedenen Institutionen wie Kindergarten, Schule, Sprachkursträger, Jobcenter und Landratsamt und helfen bei sämtlichen Problemen und Fragen des Lebens. Sie geben Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützen dabei, Anforderungen bewältigen zu lernen und Alltagsprobleme selbstständig lösen zu können.
Das Team Migration des Landratsamtes steht Migranten und Ehrenamtlichen in allen Fragen rund um das Thema Migration und Integration zur Verfügung. Die Quartiermanager kümmern sich um die dezentralen Asylbewerberunterkünfte des Landkreises. Mittlerweile gibt es immer mehr Flüchtlinge, die in eigene Wohnungen ziehen dürfen. Bei der Suche unterstützen sie die Integrationslotsen. Dabei gilt das Angebot nicht nur für Flüchtlinge, sondern für Migranten allgemein. In den Sprechzeiten, die sowohl im Bürgerbüro Nördlingen wie auch im Landratsamt Donauwörth angeboten werden, sind sie Wegweiser und Informationsgeber für Fragen aller Art.