Radler leben gefährlich
In Bayern verunglücken so viele Radfahrer wie nie zuvor. Woran das liegt
München Noch nie sind in Bayern so viele Fahrradfahrer bei einem Verkehrsunfall verunglückt wie im Jahr 2016. Dies zeigt eine kürzlich vom Landesamt für Statistik veröffentlichte Auswertung der Unfallzahlen im Freistaat. Vor allem ältere Fahrradfahrer verletzen sich schwer.
Konkret gab es 2016 in Bayern 15 888 von der Polizei registrierte Radunfälle. Dabei wurden 14 755 Radfahrer verletzt, 2970 davon schwer, 68 kamen zu Tode. Die Zahl der verunglückten Radfahrer hat sich damit seit Beginn der Statistik 1975 nahezu verdoppelt. Allein in den vergangenen 15 Jahren war ein Anstieg der Fahrradunfälle um rund 20 Prozent festzustellen.
Waren 2008 noch gut 20 Prozent der verunglückten Radfahrer über 75 Jahre alt, waren es 2016 bereits 24,2 Prozent. „Ein Grund für diese Entwicklung könnte in einer gestiegenen Nutzung von Pedelecs liegen“, sagen die Statistiker. Zumal der Anteil derjenigen, die sich bei einem Radunfall schwerer verletzen, mit zunehmendem Alter steigt: „Generell verletzen sich die jüngeren Altersgruppen deutlich seltener schwer oder tödlich als die Altersgruppen in der zweiten Lebenshälfte“, erklären Experten. Die meisten Schwerverletzten, nämlich 553 von 2970 insgesamt, waren zwischen 50 und 60 Jahren alt – im Vergleich zu 352 Schwerverletzten zwischen zehn und 21 Jahren. Und jeder zweite der insgesamt 68 bei einem Verkehrsunfall getöteten Radfahrer war 70 Jahre oder älter. Der Anteil der Schwerverletzten war zudem bei den verunglückten Pedelec-Fahrern mit 36,7 Prozent deutlich höher als bei den konventionellen Radfahrern (20,1 Prozent). Die Gesamtanzahl der Unfälle mit E-Fahrrädern ist mit 742 von insgesamt 14755 aber noch sehr gering.