Hypnose – mehr als nur ein Pendel
Der Trance-Zustand kann Schmerzpatienten sowie bei Süchten und Phobien helfen. Eine Expertin erklärt, wie eine Sitzung abläuft und worauf man achten sollte
Donauwörth Bei dem Begriff Hypnose denken wohl viele an einen Magier, der Menschen mithilfe eines Pendels auf einer Bühne in den Schlaf schickt. Diese Art kennt Heilpraktikerin Doris Marchadier ebenfalls. Therapeutische Hypnose habe allerdings nichts mit der Show zu tun, die ausschließlich der Unterhaltung diene, so die Expertin: „Einige Psychologen und Ärzte wenden Hypnose bei Behandlungen an – sie ist also durchaus anerkannt.“
Laut Marchadier kann eine Hypnose bei Süchten, Phobien oder Schmerzpatienten helfen. In einem tiefen Bewusstseinszustand versuche der Hypnotiseur dann, die Klienten von ihren falschen Verhaltensweisen zu befreien. Dafür sei ein Vorgespräch zwischen Hypnotiseur Klient wichtig: „Nur wenn ein Mensch der Technik und seinem Gegenüber vertraut, kann er sich auf die Hypnose einlassen.“Da es sich beim Hypnotiseur um keinen geschützten Beruf handelt, solle man sich außerdem im Vorfeld darüber informieren, über welche Ausbildung dieser verfügt.
Angst vor der Behand- lung selbst müsse aber niemand haben: „Der Körper ist auch im Alltag in der Lage, vom Jetzt-Bewusstsein in ein tieferes einzutau- chen – und trotzdem alle Sinne beizubehalten. Das merkt man zum Beispiel, wenn man mit dem Auto eine längere Wegstrecke gefahren ist und sich danach fragt, wie man eigentlich hierher gekommen ist“, erklärt die Heilpraktikerin.
Um den Trance-Zustand zu erreichen, gebe es unterschiedliche Formen: „Manchen helfen körperliche Bewegungen wie beim Yoga, andere gelangen durch Musik oder das Wort auf die Fantasie-Reise“, sagt Marchadier. Anders als in der Psychotherapie setze die Hypnose nicht auf Konfrontation: „Die Klienten sollen sich entspannen, das Negative soll sich auflösen.“Bei einer Phobie, so die Expertin, sei der beste Fall, wenn sich der Klient an den Auslöser erinnert: „Wenn jemand beispielsweise eine Spinnenphobie hat, weil er als kleines Kind einmal im Keller einer begegnet ist, dann versucht der Hypnotiseur, den Klienten noch einmal in diese Situation zu führen.“
Bei Phobien und Schmerzpatienund ten empfiehlt die Heilpraktikerin ein therapeutisches Gespräch. Eine Hypnose-Sitzung inklusive Vorund Nachgespräche dauere im Schnitt 90 Minuten. Wer allerdings lediglich unter Schlafstörungen leide, dem könne ein autogenes Training zu Hause ebenfalls helfen. Während ihrer Vorträge zeige Marchadier den Interessierten aber auch visuelle und verbale Techniken zum Eigenbedarf, mit denen sich die Menschen selbst in ein tiefes Bewusstsein befördern können. Diese Methode sei allemal entspannend und Stress senkend.
OVortrag Am kommenden Donnerstag, 18. Januar, referiert Heilpraktikerin Do ris Marchadier im Café Hummel, Bahn hofstraße 22, über das Thema Hypno se. Beginn ist um 19 Uhr, die Eintrittskarte kostet 5 Euro.