Damit Wohnen nicht krank macht
Baubiologische Aspekte sollten beim Modernisieren beachtet werden
Modernisiert wird in Deutschland oft ausschließlich unter dem Energie-Aspekt. Die Baubiologie kommt bei vielen Vorhaben zu kurz. Dabei sind gesundheitliche Risiken wie Atemwegs- oder Augenreizungen nicht auszuschließen, sollten sowohl Altbausubstanz als auch Modernisierungsbaustoffe bedenkliche Materialien enthalten. Diese können als Lösemittel, Biozide, Weichmacher, Bindemittel oder Flammschutzmittel in Lacken, Klebern, Farben oder Belägen enthalten sein. Niemand ist jedoch darauf angewiesen, solche Stoffe zu verwenden. Denn es gibt Alternativen. Hier eine Auswahl umweltfreundlicher Baustoffe:
● Kalkputz
Er ist geschmeidig und haftet gut. Kalkoberflächen reinigen die Luft, hemmen Schimmelbildung und regulieren die Luftfeuchte. Die Kosten liegen zwischen acht und zwölf Euro pro Quadratmeter.
● Gipsputz
Er trocknet schnell, lässt sich leicht weiterverarbeiten und eignet sich gut für besonders glatte Oberflächen. Für Innenwände betragen die Kosten zwischen acht und zwölf Euro pro Quadratmeter.
● Linoleum
Es besteht zu 80 Prozent aus nach- wachsenden Rohstoffen. Es ist biologisch abbaubar, hygienisch, antibakteriell und sehr langlebig. Es kostet ab etwa 40 Euro pro Quadratmeter. ● Naturstein
Fliesen sind strapazierfähig und eignen sich gut für Feuchträume. Terrakottafliesen, geölt oder gewachst ohne Glasur, wirken regulierend auf das Raumklima. Hier beginnen die Kosten bei etwa 65 Euro pro Quadratmeter.
● Lacke und Lasuren,
lösungsmittelfrei
Sie kommen ohne petrochemische und synthetische Gifte oder Schadstoffe aus und entstehen aus pflanzlichen sowie mineralischen Rohstoffen. Die Kosten bewegen sich zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Liter.
Auf Profis bauen
Eine Modernisierung oder Sanierung bespricht man am besten mit einem Experten, der beides im Blick hat – Energieeffizienz wie Baubiologie. Solch eine Beratung kann bis zu 60 Prozent durch die BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, bezuschusst werden. Unter www. bausparkassen.de kann man sich den Ratgeber „Ökologisches Bauen“als PDF herunterladen. Unter www.test.de findet man diverse Untersuchungen zu Gesundheit in Haus und Wohnung. Eine Orientierung bei der Auswahl der Materialien geben amtliche Gütesiegel wie RAL oder der grüne Baum mit dem Kürzel „GUT“. Dies bedeutet, das Produkt ist frei von FCKW und Pestiziden.