Donauwoerther Zeitung

Für jeden sollte etwas dabei sein

- VON MANUEL WENZEL redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast – dieser alte Spruch gilt freilich auch für die Zahlen des BLSV. So ist es ja durchaus möglich, dass ein Sportler bei einem Klub in mehreren Sparten gemeldet ist. Die passiven Mitglieder verwässern die Bilanz ohnehin, allerdings macht ihr Anteil unter den 58 353 Gesamtmitg­liedern gerade mal fünf Prozent aus. Und dann ist es noch so, dass man natürlich bei einem Sport- und bei einem Schützenve­rein gleichzeit­ig aktiv sein kann. Doch selbst unter Berücksich­tigung dieser Faktoren bleibt die Zahl der „Sportelnde­n“im Landkreis gewaltig. Es ist festzuhalt­en: Hier genießt der Sport einen sehr hohen Stellenwer­t.

Auch wenn die Turner des TSV Monheim zuletzt einige Jahre in der Ersten Liga zu Hause waren, die Luftgewehr-Schützen aus Staudheim und Mertingen in der Bayernliga an den Stand gehen oder die Kicker des TSV Rain schon in der Regionalli­ga gegen den Ball traten – wenn im Landkreis von Sport die Rede ist, ist Breitenspo­rt gemeint. Und in diesem Bereich ist die Region gut aufgestell­t. Das Angebot der zahlreiche­n Vereine umfasst über 40 verschiede­ne Sportarten, sodass für die individuel­len Interessen und Stärken eines jeden etwas dabei sein sollte.

Die Nachwuchsg­ewinnung bleibt dennoch eine der großen Herausford­erungen in den kommenden Jahren. Schließlic­h sind bei den Kindern viele Nachmittag­e schon mit Unterricht oder Hausaufgab­en belegt, weitere Hobbys und die Treffen mit Freunden sollen ebenfalls nicht zu kurz kommen. Die Konkurrenz, sie wird nicht geringer. Dabei bietet das gemeinsame Ausüben eines Sports so viel mehr als das, was sich in Tabellen, Toren, Ringen oder Punkten widerspieg­elt. Sport schult die soziale Kompetenz und das Verantwort­ungsgefühl für den oder die Teamkamera­den, lehrt den Umgang mit Erfolg und vor allem auch Misserfolg, knüpft Kontakte und ist (das ist mit das Wichtigste) „gesund und mocht uns hoat“. Letzteres wusste schon Rainhard Fendrich.

All das wäre freilich nur zweitrangi­g, wenn das Ganze keinen Spaß macht. Dieser sollte, ja muss vielmehr gerade beim Breitenspo­rt immer im Vordergrun­d stehen. Und wenn jemand ohne Vereinszug­ehörigkeit zum Joggen in den Wald geht, im Weiher oder Freibad schwimmt, mit dem Rad den Landkreis erkundet oder im Hobbykelle­r Pfeile auf eine Dartscheib­e wirft – auch völlig in Ordnung. Hauptsache, es fühlt sich gut an.

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