„Es ist einfach lustig“
Die Wemdosia verzeichnet bei ihrem Turnier einen Rekordbesuch. Wie sich die Präsidentin den Erfolg erklärt. Die Sieger zeigen eine Froschkönig-Geschichte
Wemding Tanzende und singende Männer auf der Bühne und ein begeistertes, überwiegend weibliches Publikum im Saal – so lässt sich das Männerballett-Turnier in Wemding beschreiben. Drei Wochen nach Fasching geht es in der Stadthalle wieder etwa viereinhalb Stunden lang rund. Als Krönung gibt es bei der 13. Auflage einen Rekordbesuch.
Das Spektakel organisiert die Faschingsgesellschaft Wemdosia. Jedoch betont deren Präsidentin Sandra Eireiner, bei dem Männerballett-Wettbewerb handle es sich nicht um eine verspätete Faschingsveranstaltung, sondern um ein „Showturnier“. Die Veranstaltung habe „nichts mit dem traditionellen Fasching zu tun“und laufe deshalb auch außerhalb der Aktivitäten des Bayerisch-Schwäbischen Fasnachtsverbands.
Vom Interesse an dem Turnier werden die Verantwortlichen heuer positiv überrascht. Zu den 300 Mitwirkenden gehören zwölf Männerballett-Gruppen sowie – als Begleitprogramm – die (weiblichen) Garden aus Monheim, Megesheim, Mertingen und Wemding. Die Tänzer locken fast 700 Zuschauer in die Halle. Viele begleiten die Gruppen quasi als Fanklubs und reisen mit Bussen an.
„Komik und Humor sowie Stimmung sind das Ziel dieser Veranstaltung“, heißt es in den Teilnahmebedingungen. Auch wenn sich die Männer mit ihren mehr oder weni- ger athletischen Körpern bisweilen lasziv auf der Bühne bewegen – nicht alles ist erlaubt. Striptease ist untersagt und wird den Statuten zufolge „mit Ausschluss beziehungsweise Disqualifikation bestraft“. Eine Jury bewertet die Komik, die Kostüme (jeweils bis zu 25 Punkte) und das tänzerische Können (maximal 50 Punkte).
Das Erfolgsrezept des Männerballetts ist für Wemdosia-Präsidentin Eireiner folgendes: „Es ist einfach lustig.“Zudem werde belohnt, dass sich die Teilnehmer ein Stück weit zum Narren machen: „Das muss man sich trauen.“
In Wemding gewinnt die Truppe des Faschingsklubs aus Mittelstetten bei Schwabmünchen. Der Titel ihres Tanzes: „Die Geschichte vom Froschkönig – wie es wirklich war.“Auf Rang zwei landen die Tanzbären der Narrenzunft Unterkochen mit dem Motto „Ägypten“. Den dritten Platz holen sich die Genderkinger Faschingsfreunde mit ihrer „Mini Playback Show – The Backstreet Boys“. Aus dem näheren Umkreis mischen zudem die „Showboys“aus Mertingen, die Sportfreunde Gosheim, die „Zuckerpuppen“der Wemdosia, die „Verrückten Nonnen“der Gailachia aus Monheim, der BC Blossenau, die Faschingsfreunde Megesheim und „Die acht Geilen und der greislige Tobi Hauser“aus Nordendorf mit.
Eine halbe Stunde nach Mitternacht ist das von Manfred Reichel und Markus Metzner moderierte Turnier vorbei.