Räte specken Rathaus Pläne ab
In Kaisheim gibt es jetzt einen Bauantrag zu dem heiß diskutierten Projekt. Wie die Verwaltung erweitert werden soll und welche Bereiche zurückgestellt sind
Kaisheim Nach jahrelanger Diskussion packt der Kaisheimer Gemeinderat nun ein in der Kommune heiß diskutiertes Projekt an: die Erweiterung des Rathauses. Mit 9:4 Stimmen beschloss das Gremium am Dienstagabend, einen Bauantrag einzureichen. Über den hat das Landratsamt zu entscheiden. Bei dem Konzept, das jetzt verwirklicht werden soll, handelt es sich um eine „abgespeckte Version“, merkte Zweiter Bürgermeister Markus Harsch an.
Ursprünglich – Mitte 2016 – hatten die Räte noch ein Gesamtkonzept gutgeheißen, das den Komplex von Rathaus, Strauß-Haus, Haus des Gastes, alter Turnhalle und altem Bauhof umfasst. Doch ist das derzeit kein Thema. „Was können wir uns leisten?“Diese Frage habe bei den Planungen stets Priorität ge- habt, betonte Bürgermeister Martin Scharr. Herausgekommen sei Folgendes: Die Gemeinde geht zunächst hauptsächlich das StraußHaus an. Das bestehende Rathaus bleibt – was die eigentlichen Verwaltungsbüros angeht – vorerst weitgehend unberührt. Nur im Dachgeschoss wird der Bereich des aktuellen Sitzungssaals mit einbezogen und umgestaltet.
Der erste Schritt soll im Erdgeschoss des Strauß-Hauses erfolgen. Dort soll ein Multifunktionsraum entstehen, der auch der Öffentlichkeit – zum Beispiel für kleine Vereinstreffen – zur Verfügung steht. Dieser Teil müsse bis 2020 abgeschlossen sein, sagte Scharr, „sonst gehen uns 360000 Euro Förderung verloren.“
Im ersten Stock des Strauß-Hauses sind zwei Büros für Bauamt, ein Raum für die Kasse und ein Besprechungszimmer vorgesehen. Im Dachgeschoss soll der bestehende Sitzungssaal umgestaltet und erweitert werden, um einen Stauraum und mehr Platz für Zuhörer zu bekommen.
Auch auf dieser Ebene soll es eine Verbindung zum Strauß-Haus geben – auch, um einen zweiten Rettungsweg über das dortige Treppenhaus zu haben. Unter dem Dach des Strauß-Hauses selbst sieht der Plan ein Besprechungszimmer und einen Technikraum vor.
Die genannten Maßnahmen kosten dem Bürgermeister zufolge schätzungsweise 2,6 Millionen Euro – „mehr ist nicht machbar.“Soll heißen: Der bisherige Eingang über die Treppe bleibt erst einmal. Damit wird das Rathaus auch nicht so schnell barrierefrei. Dieser Zustand werde geändert, sobald die Gemeinde finanziell dazu in der Lage sei. „Der Plan geht jetzt an das Landratsamt, damit wir vorankommen“, sagte der Bürgermeister. Schon jetzt sei abzusehen, dass einige Details noch geändert werden müssen. Der Bauplan sei Grundlage dafür, um mit den Behörden zu reden, die für die staatlichen Zuschüsse verantwortlich sind.
Scharr wies darauf hin, dass die Rathauserweiterung unbedingt angepackt werden müsse: „Die Alternative wäre, dass wir zusperren müssen.“
Ein Teil des Gemeinderats ist freilich weiter der Ansicht, dass sich die hoch verschuldete Kommune das Projekt in dieser Form nicht leisten kann. Die drei Mitglieder der Freien Bürgerstimme und Karl Heinz Bablok stimmten gegen den Bauantrag.
Ein Teil des Gremiums ist weiter dagegen