Betrifft: Uwe Tellkamp
Zu „Suhrkamp auf Distanz zu Tellkamp“(Feuilleton) vom 10. März:
Wenn Tellkamp sagt, dass 95 % der Flüchtlinge in die Sozialsysteme einwandern, dann ist dies kein Grund, sich von ihm zu distanzieren, denn er sagt etwas, was sehr einleuchtend klingt. Man muss sich nämlich schon fragen, was Leute aus Syrien oder Afghanistan dazu bewegt, die weite und gefährliche Reise zu machen, um nach Deutschland zu kommen, wo man doch in näherliegende Gegenden viel gefahrloser gelangen kann. Die kommen nicht wegen Deutschlands Sehenswürdigkeiten, sondern weil sie hier am meisten Sozialleistungen erhalten können. Und das erfahren sie über ihre neuesten Smartphones, die seltsamerweise nicht wie der Pass auf der Flucht verloren gehen. Und wenn der Verlag sich wegen dieser Aussage von Tellkamp distanziert, dann spricht das schon für seine These, dass es hierzulande erwünschte und unerwünschte Meinungen gibt.
Peter Fendt, Marktoberdorf