Soll das Baby leben?
Eltern eines Kindes mit Behinderung müssen sich entscheiden
ZDF, 20.15 Uhr Wenn ein Paar erfährt, dass sein Kind mit schweren Behinderungen zur Welt kommen wird, muss eine Entscheidung fallen. Und die ist schwer, wie das
ZDF in dem Kinofilm „24 Wochen“, der 2016 in die Lichtspielhäuser kam und beim Deutschen Filmpreis 2017 den Filmpreis in Silber erhielt, zeigt.
Astrid (Julia Jentsch) freut sich auf ihr zweites Kind. Die beim Publikum beliebte Komödiantin und ihr Partner Markus (Bjarne Mädel), der auch ihr Manager ist, sind sich sicher, dass ihr Leben nun noch schöner wird. Dementsprechend groß ist der Schock, als bei dem Ungeborenen das Down-Syndrom, auch bekannt als Trisomie 21, festgestellt wird. Doch das Paar möchte sich und dem Kind alle Chancen geben. Nach ausführlicher Beratung entschließen sie sich für die Geburt.
Im weiteren Verlauf wird die Geschichte zugespitzt: Bei dem Fötus wird ein schwerer Herzfehler diagnostiziert. Wenn überhaupt, könnte das Kind nur nach mehreren Operationen bald nach der Geburt überleben. Astrid, bereits im sechsten Monat schwanger, kann laut Gesetz eine Spätabtreibung vornehmen lassen. Aber will sie das? Die Gespräche mit Markus und mit ihrer Mutter helfen ihr nicht. Sie muss sich ganz allein entscheiden. Das fällt ihr unsagbar schwer. Doch dann fasst sie einen Entschluss und geht damit sogar an die Öffentlichkeit.
Der Film hat seine stärksten Momente, wenn die Kamera ruhig an Astrids und Markus’ Seite ist, ihre Sorgen spiegelt, Zweifel, Ängste. Mit kleinsten Mitteln porträtiert Julia Jentsch („Sophie Scholl – Die letzten Tage“) eine Frau in tiefster Erschütterung.