Plattform des regionalen Handwerks
40 Firmen präsentierten sich auf dem Gelände der Ludwig-Bölkow-Berufsschule. Warum sie dabei waren – und wie sie eine ziemlich große Anziehungskraft ausübten
Donauwörth Die perfekte Wärmedämmung, ein pflegeleichter Garten, die neuesten Modelle der Autohersteller oder die neue Heizung: An zwei Tagen präsentierten regionale Handwerker, Firmen und Dienstleister in Donauwörth, was in diesem Jahr trendig ist. Die meisten der Aussteller sehen in den Handwerkertagen auf dem Gelände der Ludwig-Bölkow-Berufsschule auch eine Börse zur Kundenpflege.
„Neue Mitarbeiter kann man hier nicht finden oder motivieren“, sagt Nicole Wermuth von Reifen Lebedew in Donauwörth. Um gute Fachkräfte im Betrieb zu haben, müsste man sich diese schon durch eine anständige Ausbildung heranziehen. Anwalt Ulrich Roßkopf ist mit einem Stand dabei, „weil einige meiner Mandanten hier auch vertreten sind und weil ich hier Kontakte pflegen kann“. Ähnlich sieht es auch Manfred Hofer, der einen Betrieb für Parkett- und Fußbodentechnik betreibt. Er räumt ein, auch dabei zu sein, „um Solidarität zu zeigen“. Es sei weniger ein zusätzlicher Umsatz, der sich generieren lasse, sondern auch um zu demonstrieren, welche Vielfalt das Handwerk in der Großen Kreisstadt zu bieten habe.
Die „Gemeinschaft der Handwerker untereinander“schätzt Malermeister Markus Rieß. So finden die Besucher an den Ständen große Aufmerksamkeit, bleibt Zeit, ein mögliches Projekt nicht zur flüchtig zu besprechen, sondern eine Idee, wie beispielsweise ein neues Bad, erst einmal im Kopf reifen zu lassen. „Dies soll eine Plattform des Handwerks sein“, meinte Raimund Brechenmacher, der Projektleiter der organisierenden City-Initiative-Donauwörth (CID). Alle Fäden liefen bei ihm zusammen. Sein Resümee: „Die lange Vorbereitung hat sich gelohnt.“
Die zwei Ausstellungstage (eröffnet durch Oberbürgermeister Armin Neudert und Landrat Stefan Rößle) standen ganz im Zeichen der Themen Bauen, Wohnen, Renovieren, Freizeit und Garten. Besonderes Interesse registriert Michael Baars aus dem Donauwörther Stadtteil Berg an seinen Rasenmäher-Robotern. Er kommt derzeit gar nicht nach, die Bestellungen abzuarbeiten. Selbst Sportvereine hat Baars zuletzt beliefert. Bei den Handwerkertagen dabei ist er, um zu zeigen, welche Erleichterungen bei der Gartenarbeit moderne Technologie bietet.
Über 40 Aussteller standen beratend zur Verfügung, flankiert von interessanten Vorträgen, zum Beispiel über die Bekämpfung des Schimmelpilzes.
Schulleiter Wolfgang Schiffelholz hatte sich spontan bereit erklärt, wieder einen exklusiven Einblick in die Handwerker-Lehrsäle zu ermöglichen. Jungen Zimmerern konnte man so über die Schulter schauen. Die Maschinen liefen auf Hochtouren. Wer Lust hatte, konnte einen unterhaltsamen Tag auf dem Messegelände verbringen. „Da gibt es einen Bagger“, zog begeistert ein kleiner Junge seinen Papa und seine Mama in den Innenhof der Schule, wo auch kleine Traktoren, Autos und Motorradtechnik zu bestaunen war.
Die Kinder hatten ihren großen Spaß beim Ziegelhäuschen-Bauen, beim Malen, Basteln und beim elektronischen Kegeln, während die Eltern in Ruhe an den Ständen vorbeibummeln konnten.
Die Aussteller in Donauwörth selbst bringen unterdessen einen Wunsch ins Gespräch: Einige von ihnen hätten gerne, wenn die Handwerkertage künftig beispielsweise immer im Februar, zumindest im Winter, stattfinden würden, so kämen sie saisonell nicht so sehr in Stress. Beibehalten wollen die meisten indessen den, wie sie sagen, bewährten zweijährigen Rhythmus.
Einblick in die Lehrsäle