Es blitzt nur selten
Beim „Blitzmarathon“verzeichnen die Gesetzeshüter – zumindest in einer vorläufigen Bilanz – nur wenig Beanstandungen. Aber nicht alle wissen von der Aktion
Landkreis Er war auf dem Weg zur Arbeit, es eilte etwas. Nun steht der Autofahrer am Straßenrand und Hauptkommissar Magnus Kastenhofer macht den 36-Jährigen darauf aufmerksam, dass er zu viel Gas gegeben hat. 118 Stundenkilometer zeigte das Lasermessgerät an, mit dem Kastenhofers Kollege Jochen Berktold die Geschwindigkeit der Fahrzeuge prüft, die von Fessenheim her in Richtung Wemding rollen.
Was der Pkw-Fahrer trotz der Ankündigungen in der Presse nicht mitbekommen hatte: An diesem Mittwoch ist es höchst riskant, sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Straßen der Region zu halten. Der jährliche „Blitzmarathon“steht an. Die Polizei kontrolliert 24 Stunden lang – bis Donnerstagmorgen – verstärkt.
Der 36-Jährige kommt mit einem Verwarnungsgeld von 20 Euro davon. Die meisten anderen Verkehrsteilnehmer wissen wohl vom „Blitzmarathon“und sind auffällig langsam unterwegs auf der kerzengeraden Straße, auf der maximal 100 Sachen erlaubt sind. „Viele fahren nur noch 80 Stundenkilometer“, berichtet Kastenhofer.
Ähnlich ergeht es Manfred Mayr von der Verkehrspolizei-Inspektion Donauwörth. Er sitzt in seinem Fahrzeug an der B2 bei Kaisheim. Dort ist ein Radargerät postiert, das in beiden Richtungen die Geschwindigkeit misst. Beanstandungen gibt es nur äußerst wenige. Normalerweise liege die Quote zwischen fünf und zehn Prozent, so Mayr. An diesem Mittwoch sei der Wert deutlich niedriger. Die Bilanz am späten Nachmittag: Von rund 1700 Fahrzeugen in Richtung Donauwörth waren nur 13 zu schnell, von 2600 in Richtung Monheim gerade mal elf. Meist seien es ausländische LkwFahrer: „Die haben die Aktion nicht mitbekommen.“Ausreißer bei den Autofahrern: Ein Fahrer war mit 138 Stundenkilometern unterwegs, ein anderer gar mit 142. Den Führerschein muss Letzterer aber nicht abgeben, da die Toleranz noch abgezogen wird.