Die Königin klingt wieder
Harburg hat seine kulturhistorisch wertvolle Orgel zurück
Harburg Ein musikalisches Zuckerschlecken und zugleich eine Lehrstunde im Orgelspiel – mit einem Konzert feierte die Harburger evangelische Kirchengemeinde St. Barbara die Rückkehr ihrer Steinmeyer-Orgel. Nach einer umfangreichen Sanierung und einer Rückführung auf den Originalzustand kann das Instrument nun wieder vielseitig eingesetzt werden.
Dekanatskantor Hans Georg Stapff bot ein attraktives Programm aus Werken des Barock mit Buxtehude und Bach, aber auch der Romantik. Er zeigte zugleich mit der Vorführung einzelner Pfeifenregister die vielfältigen Spielmöglichkeiten der Orgel. Schon das einleitende Präludium mit Fuge von Buxtehude zeigte eine filigrane, zugleich durchgebildete Struktur der Register. Mit Bachs Fuga in C-Dur präsentierte er die hohen Pfeifenregister, mit einer Choralbearbeitung Buxtehudes zum Beispiel das Register der Gambe. Gewöhnungsbedürftig, aber instruktiv entwickelte Stapff mit der Etude für Pedalsolo von Doppelbauer die Möglichkeiten der drei Pedalpfeifenregister.
Aber nicht nur die konzertante Orgelmusik wurde geboten, auch die Funktion der Orgel als Liedbegleitung im Gottesdienst konnte erlebt werden, vor allem durch die eindrucksvollen Choralvorspiele. Eine andere Funktion hat die Orgel als Liedbegleitung, vorgeführt an Hand der romantischen Bearbeitung des Psalms 23 von Arthur Henry Troyte. Wie geschaffen für diese Steinmeyer-Orgel im spätromantischen Stil war Mendelssohns Sonate A-Dur, bei der das Andante durch eindringliche emotionale Gestalt beeindruckte.
Pfarrer Molinari hatte die Gäste begrüßt, darunter stellvertretenden Landrat Hermann Rupprecht, die Ehefrau des Seniorchefs der Orgelbaufirma, Frau Steinmeyer sowie Chef und Mitarbeiter der Firma Kubak aus Augsburg. Ihnen dankte er für die hervorragende sachkundige Arbeit, die vom Chef Knoepfler auch für das Publikum noch einmal erläutert wurde. Sein besonderer Dank galt den Spendern, allen voran Ellen Märker, die die Erneuerung möglich gemacht haben.
Für den Kirchenvorstand dankte Dr. Karl-Martin Graß Pfarrer Molinari für den unermüdlichen und nachhaltigen Einsatz bei der Finanzierung. Hans Georg Stapf dankte er für die großartige musikalische Präsentation unter dem Beifall des Publikums, bevor der Dekanatskantor zum Abschluss mit einer Bearbeitung von Händels „Messias“den glanzvollen Höhepunkt setzte.