Gülleanhänger außer Kontrolle
In Döckingen kommt es durch unglückliche Umstände zu einem ungewöhnlichen Unfall. Ein Gebäude stürzt ein, ein Garten wird verschmutzt. Der Schaden ist hoch
Polsingen Döckingen Kleine Ursache, großer Schaden: In Döckingen im angrenzenden Mittelfranken hat sich am Mittwochvormittag ein mit Gülle gefüllter Tankanhänger selbstständig gemacht und ein Gebäude zum Einsturz gebracht. Mehrere Tausend Liter Gülle ergossen sich über die Straße, in einen Garten und einen Bach.
Der Fahrer des landwirtschaftlichen Gespanns war laut Polizei gegen 10 Uhr in der Wolferstädter Straße unterwegs, als sich das Zugmaul (Anhängerkupplung) des Traktors löste. Der daran angehängte Tankanhänger rollte im Gefälle weiter und rammte die gemauerte Seitenwand eines Doppelcarports. Diese stürzte durch die Kollision ein, wobei die schwere Dachkonstruktion aus Balken und Zie- geln ein darunterstehendes Auto unter sich begrub und zerstörte.
Außerdem verdrehte sich die Deichsel des Leihanhängers und riss ein Loch in das Güllefass, sodass sich rund 16 Kubikmeter der stinkenden, braunen Brühe auf die Straße, in den Kanal sowie in den Garten und auf die Terrasse des gegenüberliegenden Anwesens ergossen. Dessen Bewohner wollten dort gerade grillen.
Die Döckinger Feuerwehr rückte an, um die Straße zu reinigen und die in den Oberflächenkanal gespülte Gülle anschließend mit Unterstützung einer Treuchtlinger Firma aus dem Bach unterhalb der Dorfschule abzupumpen. Das Gewässer hatten die Einsatzkräfte zuvor schnell sperren können, sodass nur etwa 50 Meter des Bauchlaufs verschmutzt wurden.
Verletzt wurde niemand, es entstand aber nach ersten groben Schätzungen ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 75000 Euro. Als mögliche Ursache für den Unfall gibt die Polizei Materialversagen an der Zugmaschine an.