Seehofer attackiert Kardinal Marx
Kreuz-Debatte geht heftig weiter
Hamburg Die Debatte um den bayerischen Kreuz-Erlass geht mit unverminderter Härte weiter. Nun hat CSU-Chef Horst Seehofer den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Münchner Kardinal Reinhard Marx scharf kritisiert. „Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass der Kardinal es kritisiert, wenn Kreuze in unseren bayerischen Behörden aufgehängt werden“, sagte Seehofer dem Das Kreuz sei „ein religiöses Symbol und gleichzeitig Ausdruck der christlichen Prägung Bayerns“. Das bayerische Landeskabinett unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte jüngst beschlossen, dass ab Juni in jeder bayerischen Behörde ein Kreuz hängen muss. Marx kritisierte daraufhin, die Landesregierung schüre mit ihrem Erlass „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (beide CDU) gingen auf Distanz zur bayerischen Entscheidung. Es sei „fatal und gefährlich, das Kreuz rein utilitaristisch zu verwenden statt aus innerer Überzeugung“, sagt Grütters, die Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist. Laschet betonte, die Neutralität des Staates sei ein hohes Gut, das man bei einer solchen Entscheidung abwägen müsse: „Wenn man dieses Thema angeht, sollte man das im engen Dialog mit den Kirchen tun.“
Der CSU-Politiker Alois Glück verteidigte im die Entscheidung. Das Kreuz sei für den hiesigen Kulturkreis von zentraler Bedeutung, sagte der ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Glück betonte, der Beschluss der Bayerischen Landesregierung richte sich nicht gegen andere. Es werde niemandem verordnet, das Kreuz zu verehren. Das Kreuz dürfe „kein Kampfmittel“sein.