Neue Regierung in Italien gesucht
Der Präsident muss nun entscheiden, ob zwei Parteien regieren dürfen
Das Land Italien ist auf der Suche. Es braucht eine neue Regierung. Und einen neuen Chef für diese Regierung. Vor mehr als zwei Monaten haben die Menschen in Italien gewählt. Aber keine Partei bekam genug Stimmen, um alleine zu regieren. Das bedeutet: Für eine Regierung müssten sich mehrere Parteien zusammenschließen. Das Problem: Die Parteien in Italien sind total zerstritten. Vor der Wahl haben sie sich gegenseitig beschimpft und schlecht gemacht.
Jetzt haben sich aber zwei Parteien zusammengerauft. Die eine heißt Fünf-Sterne-Bewegung, die andere Lega. Gemeinsam wollen sie eine Regierung bilden. Doch bevor das geht, muss noch einer zustimmen: der italienische Präsident. Der Präsident heißt Sergio Mattarella. Bevor er eine Entscheidung trifft, wollte er sich am Dienstag noch mit anderen wichtigen Politikern beraten.
Wie es weitergeht in Italien, dafür interessieren sich auch viele Menschen in anderen europäischen Ländern. Das hat vor allem damit zu tun, dass Italien zur Europäischen Union gehört. Kurz sagt man EU. Darin haben sich 28 Staaten zusammengeschlossen, auch Deutschland.
Von einigen Regeln der EU halten sie nichts
Gemeinsam wollen die EU-Mitglieder etwa dafür sorgen, dass ihre Bürger gut leben können und es keine Kriege gibt. Politiker der EU stellen auch Regeln auf, die für alle Mitgliedsländer gelten. Die Lega und die FünfSterne-Bewegung sind allerdings dafür bekannt, dass sie von einigen Regeln der EU wenig halten. Manche wollen sie auch ändern. Zu diesen Regeln gehört etwa, dass Länder nicht zu hohe Schulden machen dürfen. Sie sollen also nicht zu viel Geld ausgeben, das sie sich erst leihen müssten. Im Vergleich zu anderen Ländern in der EU hat Italien sehr hohe Schulden. Viele finden deshalb, das Land müsste sparen. Die Lega und die FünfSterne-Bewegung aber haben das Gegenteil angekündigt. Die Parteien wollen zum Beispiel dafür sorgen, dass die Leute mehr Geld zur Verfügung haben. (dpa)