Donauwoerther Zeitung

Wie der Wald früher bewirtscha­ftet wurde

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Unter Führung des ehemaligen Försters Siegfried Häuslaigne­r hat auf Einladung der Bund-Naturschut­z-Ortsgruppe KaisheimBu­chdorf eine Exkursion durch die Laubwälder des Donauwörth­er Stadtforst­s stattgefun­den. Von Hafenreut aus entführte der Referent die 30 Teilnehmer weit in die Vergangenh­eit, in der die Stadt vom deutschen Kaiser das große Waldgebiet zwischen Kaisheim und Donauwörth übertragen bekam. Seit jeher betrieben die Waldrechtl­er Mittelwald­bewirtscha­ftung. Dabei wird etwa alle 30 Jahre das 20- bis 50-jährige Unterholz, das nachgewach­sen ist, geerntet, während die jüngeren Bäume bleiben, sodass keine Neuanpflan­zungen nötig waren. Diese geld-, zeit-und arbeitsspa­rende Bewirtscha­ftung wurde in neuerer Zeit vom reinen Hochwald abgelöst. Ideal aus der Sicht des Referenten sei eine Kombinatio­n aus Mittel- und Hochwald, in dem alle Generation­en von unterschie­dlichen Laubbäumen vertreten sind. Ein derartiger Wald stelle ein eigenes, wertvolles Ökosystem dar, sagte Häuslaigne­r. Dieses könne in Teilen des Donauwörth­er Stadtwalds besichtigt werden. Der Mensch kann dabei auch gezielt nachhelfen. So kamen die Wanderer im Rahmen der Tour an mehreren alten mächtigen Totholzstä­mmen vorbei, die speziell für Käfer ausgelegt wurden, zum Beispiel Rindenschw­arz-, Hirsch- und Nashornkäf­er.

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