Über 10 000 Besucher beim Brauereifest
Vier Tage herrscht in dem kleinen Ort Baar Hochbetrieb. Allein am Abschlussabend kommen knapp 4000 Gäste. Polizei und Sicherheitskräfte: Überwiegend friedlicher Verlauf
Baar Mit einem lauen Frühsommerabend endete am Pfingstsonntag das Baarer Brauereifest. Vier Tage lang war dort geschunkelt und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert worden. Über 10000 Besucher kamen nach Angaben der Schlossbrauerei Unterbaar dazu in den Landkreis-Norden. Als Höhepunkt galt wie schon in den Vorjahren die große Maibaumaktion am Pfingstsamstag. Daran nahmen heuer 77 Ortschaften aus fünf Landkreisen teil (wir berichteten). Vor allem am Abschlussabend war der Andrang auf das Fest groß. Ein großes Lob der Einsatzkräfte ging an die Besucher: Das Fest verlief äußerst ruhig und friedlich. Eine meterlange Schlange bildete sich am Sonntagabend vor dem Eingang des Festgeländes. Knapp 4000 Besucher nutzten die Chance, um auf dem Baarer Brauereifest noch eine kühle Maß und ein gegrilltes Hendl zu genießen. Zum 13. Mal fand das alljährliche Fest statt. Auch im kommenden Jahr werde an Pfingsten in Baar wieder gefeiert, versprach der Veranstalter und Brauereibesitzer Franz Freiherr Groß von Trockau. „Wir sind mit dem Festverlauf sehr zufrieden, und es war auch heuer wieder gut besucht“, resümierte er. Dass es am letzten Veranstaltungstag zu langen Wartezeiten am Eingang kam, bedauerte er. „Aber die Sicherheit geht vor.“
Insgesamt 22 Sicherheitskräfte eines Unternehmens aus Markt Indersdorf waren an den Festtagen im Einsatz. Trotz der hohen Besucherzahlen sei das Brauereifest sehr friedlich abgelaufen, sagte der Einsatzleiter der Sicherheitsfirma, Alexander Dallmayr. Der Grund für die lange Warteschlange am Pfingstsonntag war, dass der Veranstalter nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern auf das Festgelände lassen wollte. Zwar sei das Zelt nicht überfüllt gewesen, aber das lag vor allem daran, dass viele Besucher sich im Freien aufhielten. Wäre es zum Regnen gekommen, hätte sich das Festzelt sehr schnell gefüllt, erklärte Dallmayr das Vorgehen der Sicherheitskräfte. Bis kurz vor Mitternacht warteten am Sonntag noch Vereinzelte darauf, endlich auf das Festgelände zu gelangen. Die Bilanz der Polizei und des Bayerischen Roten Kreuzes Pöttmes fiel mehr als positiv aus. Erich Weberstetter, der Leiter der Polizeiinspektion in Aichach, sprach von einem „sehr ruhigen Fest“.
Lediglich am Sonntagabend kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung: Ein 23-jähriger Festbesucher schlug einem Sicherheitsbediensteten mit der Faust gegen die Brust und beleidigte ihn. Alles in allem sei das Baarer Brauereifest wie in den Vorjahren polizeilich gesehen äußerst ruhig gewesen, so der Polizeichef. Zu knapp 50 Versorgungen wurden die Sanitäter an den Veranstaltungstagen gerufen. Dabei handelte es sich überwiegend um klassische Brauereifest-Verletzungen wie kleinere Schürfwunden und Schnitte. Vier Mal musste ein Rettungswagen gerufen werden, weil die Verletzungen vor Ort nicht behandelt werden konnten. So auch am Sonntag gegen Mitternacht. Ein junger Mann erlitt durch einen Maßkrug eine Kopfverletzung. Mit dem Sanitätswagen wurde er zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.
Bürgermeister Leonhard Kandler reihte sich in das Loblied auf das Brauereifest ein. Für eine kleine Gemeinde wie Baar sei es etwas ganz Besonderes, einen solchen Kraftakt zu leisten, so der Gemeindechef. Vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern aus den Ortsvereinen dankte er für ihr Engagement. Sein persönlicher Höhepunkt war der Besuch einer kleinen Schweizer Delegation aus der Stadt Baar im Kanton Zug. Wie die Gemeinde Baar hat auch der Namensvetter aus der Schweiz eine eigene Brauerei vor Ort.