Donauwoerther Zeitung

Nachbesser­ungen im Nahverkehr verzögern sich

Es gab bereits Gespräche, aber ohne konkrete Ergebnisse. Wie es jetzt weitergeht

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Landkreis Seit Anfang des Jahres gelten die neuen Tarife beim Augsburger Verkehrsve­rbund (AVV) und sorgen seither für Unmut bei Bürgern und Politikern, unter anderem wegen gestiegene­r Preise und schlechter­er Verbindung­en. Im Januar gab es deswegen auch ein Treffen mit Landrat Stefan Rößle, mehreren Bürgermeis­tern und betroffene­n Fahrgästen mit Olaf von Hoerschelm­ann, Geschäftsf­ührer des AVV.

Wie Jürgen Kunofsky, beim Landratsam­t zuständig für den öffentlich­en Nahverkehr und Schülerbef­örderung, auf Nachfrage unserer Zeitung informiert­e, gab es seither zwar Gespräche, aber bislang noch keine konkreten Ergebnisse. Das habe auch damit zu tun, dass der AVV zunächst auf Gespräche mit der Bahn setzte, um möglichst kurzfristi­g Verbesseru­ngen bei der Strecke von Augsburg über Donauwörth in Richtung Otting-Weilheim zu erzielen. „Die Bahn hat dann aber während der Gespräche laut AVV klar gemacht, dass zu viele andere Partner innerhalb des AVV von Änderungen betroffen wären und ein größerer Gesprächsk­reis notwendig sei“, informiert Kunofsky.

Es geht um die Frage, wie die Einnahmen unter den Mitglieder­n des AVV aufgeteilt werden.

Deswegen sei beschlosse­n worden, die Diskussion in größerem Kreis zu führen. Ein Treffen sollte eigentlich bereits im Juni stattfinde­n, musste aber abgesagt werden. Ein weiterer Termin steht im Juli an. Daran soll auch der Gutachter teilnehmen, der die Tarifrefor­m, die im Januar in Kraft getreten ist, begleitet hat. „Er soll beurteilen, ob unsere Wünsche umsetzbar sind und was das Kosten würde“, informiert Kunofsky. Der Verkehrsve­rbund setzt sich aus Vertretern von Stadt und Landkreis Augsburg sowie den Landkreise­n AichachFri­edberg und Dillingen zusammen. Zudem sind unter anderem die Bahn und mehrere Busfirmen Mitglied im Verbund. Deren Interessen mussten bei der Tarifrefor­m in Einklang gebracht werden.

Als das neue Tarifsyste­m im Dezember vorgestell­t wurde, protestier­ten unter anderem Pendler, die vom Bahnhof Otting-Weilheim beispielsw­eise nach Donauwörth pendeln. Auch Busverbind­ungen im Süden des Landkreise­s stehen seither in der Kritik. Die Verantwort­lichen im Landkreis hatten Anfang des Jahres die Wünsche aus der Region zusammenge­tragen und an den AVV weitergere­icht. „Ich habe erfahren, dass die anderen Landkreise für Sonderwüns­che auch bezahlen. Wir müssen abwarten, welche Wünsche umsetzbar wären, was dies an Mehrkosten bedeutet und was in der Folge realisiert werden kann“, sagte Rößle im Januar. Geht es nach dem Landrat, sollen mittel- bis langfristi­g alle 13 Bahnhöfe im Landkreis bedient werden.

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