Nachbesserungen im Nahverkehr verzögern sich
Es gab bereits Gespräche, aber ohne konkrete Ergebnisse. Wie es jetzt weitergeht
Landkreis Seit Anfang des Jahres gelten die neuen Tarife beim Augsburger Verkehrsverbund (AVV) und sorgen seither für Unmut bei Bürgern und Politikern, unter anderem wegen gestiegener Preise und schlechterer Verbindungen. Im Januar gab es deswegen auch ein Treffen mit Landrat Stefan Rößle, mehreren Bürgermeistern und betroffenen Fahrgästen mit Olaf von Hoerschelmann, Geschäftsführer des AVV.
Wie Jürgen Kunofsky, beim Landratsamt zuständig für den öffentlichen Nahverkehr und Schülerbeförderung, auf Nachfrage unserer Zeitung informierte, gab es seither zwar Gespräche, aber bislang noch keine konkreten Ergebnisse. Das habe auch damit zu tun, dass der AVV zunächst auf Gespräche mit der Bahn setzte, um möglichst kurzfristig Verbesserungen bei der Strecke von Augsburg über Donauwörth in Richtung Otting-Weilheim zu erzielen. „Die Bahn hat dann aber während der Gespräche laut AVV klar gemacht, dass zu viele andere Partner innerhalb des AVV von Änderungen betroffen wären und ein größerer Gesprächskreis notwendig sei“, informiert Kunofsky.
Es geht um die Frage, wie die Einnahmen unter den Mitgliedern des AVV aufgeteilt werden.
Deswegen sei beschlossen worden, die Diskussion in größerem Kreis zu führen. Ein Treffen sollte eigentlich bereits im Juni stattfinden, musste aber abgesagt werden. Ein weiterer Termin steht im Juli an. Daran soll auch der Gutachter teilnehmen, der die Tarifreform, die im Januar in Kraft getreten ist, begleitet hat. „Er soll beurteilen, ob unsere Wünsche umsetzbar sind und was das Kosten würde“, informiert Kunofsky. Der Verkehrsverbund setzt sich aus Vertretern von Stadt und Landkreis Augsburg sowie den Landkreisen AichachFriedberg und Dillingen zusammen. Zudem sind unter anderem die Bahn und mehrere Busfirmen Mitglied im Verbund. Deren Interessen mussten bei der Tarifreform in Einklang gebracht werden.
Als das neue Tarifsystem im Dezember vorgestellt wurde, protestierten unter anderem Pendler, die vom Bahnhof Otting-Weilheim beispielsweise nach Donauwörth pendeln. Auch Busverbindungen im Süden des Landkreises stehen seither in der Kritik. Die Verantwortlichen im Landkreis hatten Anfang des Jahres die Wünsche aus der Region zusammengetragen und an den AVV weitergereicht. „Ich habe erfahren, dass die anderen Landkreise für Sonderwünsche auch bezahlen. Wir müssen abwarten, welche Wünsche umsetzbar wären, was dies an Mehrkosten bedeutet und was in der Folge realisiert werden kann“, sagte Rößle im Januar. Geht es nach dem Landrat, sollen mittel- bis langfristig alle 13 Bahnhöfe im Landkreis bedient werden.