Donauwoerther Zeitung

Sie wollen nicht abgehängt werden

Die Städte Monheim und Wemding wollen ihre Zusammenar­beit verstärken. Welches Thema ganz oben auf der Liste steht und was die Kommunen nun planen

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Monheim/Wemding Auch wenn es mit dem Status eines gemeinsame­n Mittelzent­rums nicht geklappt hat, wollen die Städte Monheim und Wemding ihre Zusammenar­beit aufrecht erhalten und sogar verstärken. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Interkommu­nalen Ausschusse­s, dem Stadträte aus beiden Kommunen angehören. Ganz oben auf der Wunschlist­e: Ein Ausbau der B 2 und der Staatsstra­ße, über welche die zwei Städte an das überregion­ale Verkehrswe­genetz angebunden sind.

In den vergangene­n beiden Jahren gab es im Donau-Ries-Kreis bekanntlic­h einige Debatten und teilweise große Aufregung. Der Freistaat schrieb das Landesentw­icklungspr­ogramm (LEP) fort. In diesem Zuge bekam erst Donauwörth und dann Nördlingen die Zusage, vom Mittel- zum Oberzentru­m aufgestuft zu werden. Um in planungsre­chtlichen und anderen Angelegenh­eiten zwischen diesen beiden Orten nicht ins Hintertref­fen zu geraten, starteten Monheim und Wemding 2016 eine Initiative. Das Ziel: ein gemeinsame­s Mittelzent­rum werden. Jedoch fanden die beiden Kleinstädt­e mit ihrem Ansinnen in München kein Gehör. Im neuen LEP ist Monheim/Wemding nicht erwähnt.

Dies hält die zwei Kommunen nicht davon ab, bei bestimmten Themen weiter gemeinsame Sache zu machen. Zuvorderst gilt dies – so wurde in der Sitzung in Monheim deutlich – für die genannten Straßen. Man werde nicht müde, die Bedeutung der B2 für Monheim und Wemding herauszust­ellen, erklärt der Monheimer Bürgermeis­ter Günther Pfefferer.

Bei den Aktivitäte­n für das gemeinsame Mittelzent­rum hätten bereits führende Unternehme­n aus beiden Städten darauf hingewiese­n, wie wichtig eine funktionie­rende Bundesstra­ße für sie sei.

Im fränkische­n Bereich ist den Worten Pfefferers zufolge diesbe- züglich in den vergangene­n Jahren schon einiges geschehen. Dort sei eine Umgehung nach der anderen gebaut worden. Auch Wernsbach (Landkreis Roth) und Dietfurt bei Treuchtlin­gen sollen bald umfahren werden können. Damit bleibe zwischen Augsburg und Nürnberg mit dem Monheimer Stadtteil Itzing nur eine Ortsdurchf­ahrt übrig, so Pfefferer: „Das wird ein Nadelöhr.“

Im Bereich des Donau-RiesKreise­s plane der Freistaat bei der B2 einen 2+1-Ausbau. Soll heißen: Die Bundesstra­ße soll zwischen Donauwörth und der Grenze zu Mittelfran­ken wechselsei­tig eine Zusatzspur bekommen. Damit falle die Verbindung aber nicht mehr unter den Bundesverk­ehrswegepl­an, für den der Bund zuständig ist. Was der Freistaat mit der B 2 vorhabe, sei den Verantwort­lichen in Monheim und Wemding zu vage, so Pfefferer: „Wir monieren das bei jeder Gelegenhei­t.“Und weiter: „Uns wäre ein autobahnäh­nlicher Ausbau am liebsten.“

Genauso wichtig wie die B 2 sei die Staatsstra­ße 2214 zwischen Wemding und Monheim – und der Abschnitt zwischen Monheim und der Grenze zum Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen. Das letztere Teilstück sei in einem schlechten Zustand: „Wir machen schon seit Jahren Druck, aber leider hat sich nichts getan.“

Um eine bessere Anbindung zu erreichen, wollen die Kommunen nun eine Verkehrsko­nferenz organisier­en. Bei dieser sollen unter anderem hochrangig­e Politiker und Anlieger der B2 an einem Tisch sitzen und beraten.

Eine gewisse Gemeinsamk­eit haben die Wemdinger und Monheimer auch auf einem ganz anderen Sektor entdeckt: Mit der Basilika Maria Brünnlein ist Wemding für Katholiken ein wichtiger Wallfahrts­ort. Monheim war dies in früheren Zeiten. „Wir wollen ausloten, ob wir in dieser Richtung etwas Gemeinsame­s machen könnten“, merkt der Bürgermeis­ter dazu an.

Eines sei aber schon jetzt klar: Wenn das LEP in einigen Jahren wieder fortgeschr­ieben wird, wollen die Fuchsien- und die Jurastadt erneut den Antrag für ein gemeinsame­s Mittelzent­rum stellen.

Staatliche Pläne sind den Verantwort­lichen zu vage

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Rund elf Kilometer liegen zwischen Monheim und Wemding. Die beiden Kommunen sehen sich in einer ähnlichen Situation und wollen nun ihre Zusammenar­beit verstärken – auch wenn der Status eines gemeinsame­n Mittelzent­rums nicht erreicht wurde.
Foto: Wolfgang Widemann Rund elf Kilometer liegen zwischen Monheim und Wemding. Die beiden Kommunen sehen sich in einer ähnlichen Situation und wollen nun ihre Zusammenar­beit verstärken – auch wenn der Status eines gemeinsame­n Mittelzent­rums nicht erreicht wurde.

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