Sie wollen nicht abgehängt werden
Die Städte Monheim und Wemding wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Welches Thema ganz oben auf der Liste steht und was die Kommunen nun planen
Monheim/Wemding Auch wenn es mit dem Status eines gemeinsamen Mittelzentrums nicht geklappt hat, wollen die Städte Monheim und Wemding ihre Zusammenarbeit aufrecht erhalten und sogar verstärken. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Interkommunalen Ausschusses, dem Stadträte aus beiden Kommunen angehören. Ganz oben auf der Wunschliste: Ein Ausbau der B 2 und der Staatsstraße, über welche die zwei Städte an das überregionale Verkehrswegenetz angebunden sind.
In den vergangenen beiden Jahren gab es im Donau-Ries-Kreis bekanntlich einige Debatten und teilweise große Aufregung. Der Freistaat schrieb das Landesentwicklungsprogramm (LEP) fort. In diesem Zuge bekam erst Donauwörth und dann Nördlingen die Zusage, vom Mittel- zum Oberzentrum aufgestuft zu werden. Um in planungsrechtlichen und anderen Angelegenheiten zwischen diesen beiden Orten nicht ins Hintertreffen zu geraten, starteten Monheim und Wemding 2016 eine Initiative. Das Ziel: ein gemeinsames Mittelzentrum werden. Jedoch fanden die beiden Kleinstädte mit ihrem Ansinnen in München kein Gehör. Im neuen LEP ist Monheim/Wemding nicht erwähnt.
Dies hält die zwei Kommunen nicht davon ab, bei bestimmten Themen weiter gemeinsame Sache zu machen. Zuvorderst gilt dies – so wurde in der Sitzung in Monheim deutlich – für die genannten Straßen. Man werde nicht müde, die Bedeutung der B2 für Monheim und Wemding herauszustellen, erklärt der Monheimer Bürgermeister Günther Pfefferer.
Bei den Aktivitäten für das gemeinsame Mittelzentrum hätten bereits führende Unternehmen aus beiden Städten darauf hingewiesen, wie wichtig eine funktionierende Bundesstraße für sie sei.
Im fränkischen Bereich ist den Worten Pfefferers zufolge diesbe- züglich in den vergangenen Jahren schon einiges geschehen. Dort sei eine Umgehung nach der anderen gebaut worden. Auch Wernsbach (Landkreis Roth) und Dietfurt bei Treuchtlingen sollen bald umfahren werden können. Damit bleibe zwischen Augsburg und Nürnberg mit dem Monheimer Stadtteil Itzing nur eine Ortsdurchfahrt übrig, so Pfefferer: „Das wird ein Nadelöhr.“
Im Bereich des Donau-RiesKreises plane der Freistaat bei der B2 einen 2+1-Ausbau. Soll heißen: Die Bundesstraße soll zwischen Donauwörth und der Grenze zu Mittelfranken wechselseitig eine Zusatzspur bekommen. Damit falle die Verbindung aber nicht mehr unter den Bundesverkehrswegeplan, für den der Bund zuständig ist. Was der Freistaat mit der B 2 vorhabe, sei den Verantwortlichen in Monheim und Wemding zu vage, so Pfefferer: „Wir monieren das bei jeder Gelegenheit.“Und weiter: „Uns wäre ein autobahnähnlicher Ausbau am liebsten.“
Genauso wichtig wie die B 2 sei die Staatsstraße 2214 zwischen Wemding und Monheim – und der Abschnitt zwischen Monheim und der Grenze zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Das letztere Teilstück sei in einem schlechten Zustand: „Wir machen schon seit Jahren Druck, aber leider hat sich nichts getan.“
Um eine bessere Anbindung zu erreichen, wollen die Kommunen nun eine Verkehrskonferenz organisieren. Bei dieser sollen unter anderem hochrangige Politiker und Anlieger der B2 an einem Tisch sitzen und beraten.
Eine gewisse Gemeinsamkeit haben die Wemdinger und Monheimer auch auf einem ganz anderen Sektor entdeckt: Mit der Basilika Maria Brünnlein ist Wemding für Katholiken ein wichtiger Wallfahrtsort. Monheim war dies in früheren Zeiten. „Wir wollen ausloten, ob wir in dieser Richtung etwas Gemeinsames machen könnten“, merkt der Bürgermeister dazu an.
Eines sei aber schon jetzt klar: Wenn das LEP in einigen Jahren wieder fortgeschrieben wird, wollen die Fuchsien- und die Jurastadt erneut den Antrag für ein gemeinsames Mittelzentrum stellen.
Staatliche Pläne sind den Verantwortlichen zu vage