Mehr Lehrer für die Grundschule
Was Kultusminister Sibler in Bayern plant
Augsburg Bayerns Kultusminister Bernd Sibler will frühzeitig auf die steigenden Geburtenzahlen reagieren und mehr Lehrer für die Grundschulen im Freistaat gewinnen. Der CSU-Politiker verspricht daher: „Damit wir auch in Zukunft genug Lehrerinnen und Lehrer an unseren Grundschulen haben, werden wir bereits ab dem kommenden Wintersemester über 700 zusätzliche Studienplätze für Grundschullehrkräfte schaffen.“
Entstehen sollen die neuen Studienplätze, wie das Kultusministerium auf Anfrage erklärt, an Universitäten in Augsburg, Bamberg, Eichstätt, Nürnberg-Erlangen, München, Passau, Regensburg und Würzburg. Aufgrund der Erweiterung der Studienplatzkapazitäten „kann es sich ergeben, dass an manchen Universitäten der Numerus clausus ganz entfällt“.
Den Wegfall dieser Zulassungsbeschränkung hält Simone Fleischmann für einen wichtigen Schritt. Auch freut sich die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) über die Ankündigung Siblers am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags, 700 neue Studienplätze zu schaffen. Doch im Gespräch mit unserer Zeitung betont sie, dass dies nur der erste Schritt für mehr Grundschullehrer sein kann. Um den dringenden Bedarf der Pädagogen zu decken, müsse sich auch die Bezahlung ändern. Vor dem Hintergrund der steigenden Aufgaben und dem Wissen um die Bedeutung der ersten Schuljahre sei es niemandem zu vermitteln, „dass für kleine Kinder nur kleines Geld bezahlt wird, für große aber großes“. Fleischmann fordert also eine Angleichung der Bezahlung der Grundschullehrer an ihre Kollegen im Gymnasium. Und die Arbeitsbedingungen an Grundschulen müssen ihrer Ansicht nach verbessert werden. Der Beruf des Grundschullehrers brauche einen Imagewandel.