Donauwoerther Zeitung

Was darf in welche Tonne?

Der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en bietet ein umfangreic­hes Sammelsyst­em an. Worauf beim Sortieren zu achten ist und welche besonderen Fälle es gibt

- VON DANIEL DOLLINGER

Landkreis Darf ein Briefumsch­lag mit einem Sichtfenst­er einfach so in den Papiermüll wandern? Wo soll Styropor entsorgt werden? Und in welche Tonne gehören eigentlich Kassenzett­el?

Immer wieder taucht im Alltag die Frage auf, wie der Abfall ordnungsge­mäß getrennt werden soll. Denn bei einem Verstoß können die Probleme durchaus gravierend werden. Wenn beispielsw­eise die Papiertonn­e wegen unzureiche­nder Mülltrennu­ng nicht geleert wird, steht sie ganze vier Wochen bis zum nächsten Abholtermi­n. Die Blaue Tonne, wie sie auch genannt wird, ist eine von vier Dienstleis­tungen, die der Abfallwirt­schaftsver­band (AWV) Nordschwab­en direkt an der Haustüre abholt. Neben der Papier-, wo auch Kartonagen entsorgt werden, holt der AWV die Restmüllun­d die Biotonne in regelmäßig­en Abständen ab, dazu noch den Gelben Sack.

Damit ist die Mülltrennu­ng im Landkreis gut möglich, wenn nicht manche Materialie­n für Kopfzerbre­chen sorgen würden. Doch da bietet der AWV eine Lösung an, wie Sprecherin Ingetraud Wohlfahrt sagt: „Auf unserer Internetse­ite sind alle wichtigen Infos über Sammelsyst­eme und Entsorgung­shinweise zu finden.“Auch eine bebilderte Liste, die der AWV in verschiede­nen Sprachen auf seiner Internetse­ite aufführt, erleichter­e die richtige Trennung. Zudem bietet das Unternehme­n den Bürgern auch eine kostenlose telefonisc­he Auskunft an, wenn Unsicherhe­iten beim richtigen Sortieren des Mülls auftreten sollten.

Das scheint aber im Landkreis eher selten der Fall zu sein. Während in der „städtische­n Anonymität“, wie es Wohlfahrt ausdrückt, vermutlich häufiger sogenannte Störstoffe in den Tonnen oder Säcken landen, sind die Bürger auf dem Land offenbar genauer im Sortieren. „Wir haben hier keine Probleme“, bestätigt die Sprecherin. Das Bewusstsei­n sei anders, die Nachbarn würden sich eher noch selbst kontrollie­ren. Wenn hier ein Gelber Sack aufgrund falscher Sortierung nicht vom Abholdiens­t mitgenomme­n wird, würden die Nachbarn doch schnell wissen, wer den an den Straßenran­d gelegt hatte.

Stichprobe­nartig erfolgen Kontrollen durch die Müllwerker, ob die Tonnen richtig befüllt sind. Doch nicht nur das wird überprüft, sondern auch, ob die Tonnen ordnungsge­mäß angemeldet sind. „In einem Turnus von zwei bis drei Jahren werden vom AWV neue Müllmarken ausgegeben“, sagt Wohlfahrt. In einem angemessen­en Abstand werde dann kontrollie­rt, ob die neuen Marken angebracht wurden. Wenn nicht, werde der Kunde informiert.

Aber nicht nur falsche Befüllung könne dafür sorgen, dass die Tonne stehen bleibt. Im Winter frieren beispielsw­eise Bioabfälle fest, eine Leerung sei dann laut Wohlfahrt nicht möglich. „Da die Tonnen aus Kunststoff sind, werden sie durch die Kälte spröde, beim Schütteln am Fahrzeug würden die dann reißen.“Ist der Inhalt zu stark zusammenge­presst, entstehen auch Schwierigk­eiten bei der Leerung. Doch laut Wohlfahrt ist das mittlerwei­le kaum noch relevant, was sie auf die regelmäßig­en Leerungen der einzelnen Tonnen bezieht. So werden beispielsw­eise Bioabfälle von April bis November jede Woche abgeholt, da in dem Zeitraum mehr Gartenabfä­lle entstehen.

Doch wie steht es nun um die anfangs genannten Sortierfra­gen? „Der Briefumsch­lag darf trotz des Sichtfenst­ers in den Papiermüll. Beim Styropor wird entschiede­n, ob es sich um Verpackung handelt – und dazu gehören auch Essensbehä­ltnisse – oder um Füllchips. Verpackung wird am Recyclingh­of entgegenge­nommen, die Füllchips dürfen in den Gelben Sack“, klärt Wohlfahrt auf. Und der Kassenzett­el darf entgegen der vermutlich einhellige­n Meinung nicht in die Blaue Tonne. „Der besteht oft noch aus Thermopapi­er und gehört in den Restmüll.“

 ?? Archivfoto: Florian Zick ?? Vier verschiede­ne Sammelsyst­eme bietet der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en im Holsystem. Dabei ist die Trennung des Mülls in den meisten Fällen klar. Doch ver folgen die Bürger im Landkreis diese auch konsequent? Und was passiert, wenn der Abfall...
Archivfoto: Florian Zick Vier verschiede­ne Sammelsyst­eme bietet der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en im Holsystem. Dabei ist die Trennung des Mülls in den meisten Fällen klar. Doch ver folgen die Bürger im Landkreis diese auch konsequent? Und was passiert, wenn der Abfall...

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