Was darf in welche Tonne?
Der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben bietet ein umfangreiches Sammelsystem an. Worauf beim Sortieren zu achten ist und welche besonderen Fälle es gibt
Landkreis Darf ein Briefumschlag mit einem Sichtfenster einfach so in den Papiermüll wandern? Wo soll Styropor entsorgt werden? Und in welche Tonne gehören eigentlich Kassenzettel?
Immer wieder taucht im Alltag die Frage auf, wie der Abfall ordnungsgemäß getrennt werden soll. Denn bei einem Verstoß können die Probleme durchaus gravierend werden. Wenn beispielsweise die Papiertonne wegen unzureichender Mülltrennung nicht geleert wird, steht sie ganze vier Wochen bis zum nächsten Abholtermin. Die Blaue Tonne, wie sie auch genannt wird, ist eine von vier Dienstleistungen, die der Abfallwirtschaftsverband (AWV) Nordschwaben direkt an der Haustüre abholt. Neben der Papier-, wo auch Kartonagen entsorgt werden, holt der AWV die Restmüllund die Biotonne in regelmäßigen Abständen ab, dazu noch den Gelben Sack.
Damit ist die Mülltrennung im Landkreis gut möglich, wenn nicht manche Materialien für Kopfzerbrechen sorgen würden. Doch da bietet der AWV eine Lösung an, wie Sprecherin Ingetraud Wohlfahrt sagt: „Auf unserer Internetseite sind alle wichtigen Infos über Sammelsysteme und Entsorgungshinweise zu finden.“Auch eine bebilderte Liste, die der AWV in verschiedenen Sprachen auf seiner Internetseite aufführt, erleichtere die richtige Trennung. Zudem bietet das Unternehmen den Bürgern auch eine kostenlose telefonische Auskunft an, wenn Unsicherheiten beim richtigen Sortieren des Mülls auftreten sollten.
Das scheint aber im Landkreis eher selten der Fall zu sein. Während in der „städtischen Anonymität“, wie es Wohlfahrt ausdrückt, vermutlich häufiger sogenannte Störstoffe in den Tonnen oder Säcken landen, sind die Bürger auf dem Land offenbar genauer im Sortieren. „Wir haben hier keine Probleme“, bestätigt die Sprecherin. Das Bewusstsein sei anders, die Nachbarn würden sich eher noch selbst kontrollieren. Wenn hier ein Gelber Sack aufgrund falscher Sortierung nicht vom Abholdienst mitgenommen wird, würden die Nachbarn doch schnell wissen, wer den an den Straßenrand gelegt hatte.
Stichprobenartig erfolgen Kontrollen durch die Müllwerker, ob die Tonnen richtig befüllt sind. Doch nicht nur das wird überprüft, sondern auch, ob die Tonnen ordnungsgemäß angemeldet sind. „In einem Turnus von zwei bis drei Jahren werden vom AWV neue Müllmarken ausgegeben“, sagt Wohlfahrt. In einem angemessenen Abstand werde dann kontrolliert, ob die neuen Marken angebracht wurden. Wenn nicht, werde der Kunde informiert.
Aber nicht nur falsche Befüllung könne dafür sorgen, dass die Tonne stehen bleibt. Im Winter frieren beispielsweise Bioabfälle fest, eine Leerung sei dann laut Wohlfahrt nicht möglich. „Da die Tonnen aus Kunststoff sind, werden sie durch die Kälte spröde, beim Schütteln am Fahrzeug würden die dann reißen.“Ist der Inhalt zu stark zusammengepresst, entstehen auch Schwierigkeiten bei der Leerung. Doch laut Wohlfahrt ist das mittlerweile kaum noch relevant, was sie auf die regelmäßigen Leerungen der einzelnen Tonnen bezieht. So werden beispielsweise Bioabfälle von April bis November jede Woche abgeholt, da in dem Zeitraum mehr Gartenabfälle entstehen.
Doch wie steht es nun um die anfangs genannten Sortierfragen? „Der Briefumschlag darf trotz des Sichtfensters in den Papiermüll. Beim Styropor wird entschieden, ob es sich um Verpackung handelt – und dazu gehören auch Essensbehältnisse – oder um Füllchips. Verpackung wird am Recyclinghof entgegengenommen, die Füllchips dürfen in den Gelben Sack“, klärt Wohlfahrt auf. Und der Kassenzettel darf entgegen der vermutlich einhelligen Meinung nicht in die Blaue Tonne. „Der besteht oft noch aus Thermopapier und gehört in den Restmüll.“