Massives Fischsterben in der Donau
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) besuchte gestern den Donauwörther Schneegarten. Sie zeigte sich ziemlich angetan von dessen Konzeption
An der Bertoldsheimer Staustufe wurde der Wasserpegel gesenkt. Daraufhin sind wohl Hunderttausende von Fischen verendet.
Donauwörth Die Gesundheitsministerin schien doppelt prädestiniert für diesen Termin gestern im Donauwörther Schneegarten: Erstens hat Melanie Huml selbst Kinder im Kita-Alter und zweitens passt das von ihr zu verantwortende Ressort haargenau zum Anlass der Visite – es ging gestern Vormittag allem voran um Lob und Anerkennung für das engagierte Kneipp-Programm in dem städtischen Kindergarten.
Jeder mit Nachwuchs im Kleinkindalter kennt das Problem: Hustet in der Kindergartengruppe ein Kind, sind drei Tage später die anderen dran. Ein wenig Vorsorge täte da wohl. Vor einigen Jahren traf deshalb ein Vorstoß des Donauwörther Kneipp-Vereins unter Ottokar Müller auf offene Ohren im Schneegarten, in der Kindertageseinrichtung doch die Prinzipien des Pfarrers Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) zu verankern. Seitdem sind diese fester Bestandteil im Kindergartenalltag geworden. Das Ziel laut
Mehr als nur Wassertreten
der kita-eigenen Konzeption: das kindliche Immunsystem zu stärken und den Nachwuchs für Themen wie Gesundheit, Ernährung und Bewegung nachhaltig zu sensibilisieren. Spielerisch geschehe das, wie Einrichtungsleiterin Gabriele Vaas informierte: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Deswegen wollen wir bereits den Kindern vermitteln, wie wichtig der Erhalt der Gesundheit ist.“Eine regelmäßige, rhythmisierte Lebensordnung (innere Ordnung), Bewegung, gesunde Ernährung, Kräuter- und Heilpflanzenkunde sowie die Nutzung der heilsamen Kräfte des Wassers – die sogenannten KneippPrinzipien – sind zu Leitlinien für den Kindergarten in der Innenstadt geworden. Jedes dieser Elemente soll seinen Beitrag leisten, um gesund zu bleiben. Sogar ein einstudiertes Kneipp-Lied trugen die Kleinen vor. Ministerin Huml fragte die auf dem weitläufigen Freigelände versammelten Kinder, ob sie denn wüssten, für was Kneipp eigentlich stehe. Das freilich konnten die Kinder sofort beantworten. Kein Wunder, denn Halswickel, Wechselfußbäder, Armbäder, Rückenmassagen und die Kenntnis der Wirkweise verschiedener Kräuter sind im Schneegarten geläufig – natürlich auch das berühmte Wassertreten oder Back- und Kochrezepte nach Pfarrer Kneipp. Einiges davon wurde Huml sodann in den Räumen bei einem Rundgang präsentiert.
Kneipp-Ehrenvorsitzender Müller erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass eine ganzheitliche Lebensweise, welche die Wichtigkeit von Schöpfung, Gesundheit und Entspannung mit in den Fokus stelle, auch förderlich für kleine Kinder sei. Der Schneegarten ist seit 2016 Kneipp-zertifiziert, im Freistaat sind es mittlerweile 82 Kindertageseinrichtungen – darunter auch beispielsweise jene in Wemding.
Pfarrer Kneipp hatte einst ein Zurück zu den Wurzeln als gesundheitlich notwendig angesehen: „Kein Wunder, wenn Krankheiten so viele Opfer fordern, denn die Menschheit ist weit von der früheren, einfachen, natürlichen Lebensweise abgewichen.“Im Schneegarten will man die warnenden Worte Kneipps weiterhin beherzigen. Die Ministerin habe die Leitung und die Kinder dabei auf ihrer Seite.