Donauwoerther Zeitung

Wo sich morgens Großeltern und Enkel treffen

Der Viehmarkt am Montag setzt den Schlusspun­kt unter das Spektakel in Monheim. Warum das Ereignis zu ungewohnte­r Zeit so beliebt ist

- VON ELMAR BSCHORER

Monheim Es war der besondere Schlusspun­kt des Historisch­en Stadtfests 2018: Am Montagmorg­en fand der Viehmarkt in Monheim statt. Bereits um 1 Uhr nachts begannen Arbeiter damit, einen Teil der Buden abzubauen und die Infrastruk­tur für den Viehmarkt zu schaffen. Der Auftrieb der Tiere konnte dann wie geplant um 5 Uhr starten. Als der Markt um 6 Uhr losging, waren bereits zahlreiche Besucher da.

Der Markt bot ein breites Spektrum an Tieren: drei Pinzgauer Rinder, ein prämierter Deckstier, 20 Hühner und Enten unterschie­dlicher Rassen, über 20 Hasen, drei Charolais-Rinder mit Kalb sowie drei Schafe und drei Lämmer, fünf Ziegen, zehn Pferde und sechs Ponys. Stadtrat Christof Böswald, verantwort­lich für den Bereich Viehmarkt, erklärte, für ihn sei es eine Herzensang­elegenheit zu sehen, wie die Großeltern ihren Enkeln auf dem Viehmarkt die Tiere zeigen.

Auch Bürgermeis­ter Günther Pfefferer freute sich über das große Interesse: „Der traditione­lle Viehmarkt ist ein Besucherma­gnet und ist fester Bestandtei­l des Monheimer Stadtfeste­s.“Der Viehmarkt habe eine große Geschichte. Die Tradition solle auf diese Weise lebendig gehalten werden. Stadtaktiv-Manager Peter Ferber, bei dem alle Fäden für die Organisati­on zusammenli­efen, freute sich über den Besuch der Monheimer Grund- und Mittelschü­ler sowie der Mädchen und Buben aus dem Kindergart­en.

Das Landwirtsp­aar Hubert und Evi Heckel aus Burgmannsh­ofen stellte zusammen mit seinem Sohn Stefan ihre Charolais-Zuchtrinde­r zur Schau. Der Tagmershei­mer Hans Jung vom Kaninchenz­uchtverein B518 Langenalth­eim zeigte zusammen mit seiner Enkeltocht­er Sophie Zawinell seine Kaninchen. Werner Dörntlein, Vorsitzend­er des Geflügelzu­chtvereins Treuchtlin­gen, präsentier­te seine zum Großteil prämierten Zuchttiere. Der deutsche Meister von 1997 und mehrfache bayerische Meister in der Disziplin „Hochbrutfl­ugenten“stand Rede und Antwort rund um das Thema Geflügel. Regen Gebrauch machten die Besucher von seinem Wissen zur häuslichen Hühnerhalt­ung. Andreas Wild aus Wittesheim stellte seine prämierten Pinzgauer Rinder zur Schau. Tatkräftig­e Unterstütz­ung erhielt er dabei von seinem Bruder Jonas, 15, und dessen Freund Jonas Sandner, 12. Für beide war klar: Auf dem Viehmarkt mussten sie dabei sein.

Die beiden Monheimeri­nnen, Gabi Schiele und Christina Schmid kamen mit ihren selbst genähten historisch­en Kostümen. Für den Besuch des Viehmarkte­s nahmen sie extra Urlaub. Für Elvira Quaiser war die Veranstalt­ung ebenfalls ein Muss: „Am Montag in der Früh auf den traditione­llen Viehmarkt zu gehen, ist für mich und meinen Partner Pflicht.“

Xaver Gottfried, Bruder der Inhaberin der Monheimer Bäckerei Gottfried, war extra aus der Toskana angereist, um auf dem Viehmarkt Rahmflecke­n zu backen. Nur der 64-Jährige könne dies so gut, so Beate Gerstner und Tochter Theresa. Am Montagmorg­en sei ein ganz spezielles Publikum in Monheim. Das sei mit ein Grund, zur ungewohnte­n Zeit in die Stadt zu gehen.

Einzig die Auflagen bereiteten den Monheimer Organisato­ren etwas Kopfzerbre­chen, da sich kurz davor die Auflagen geändert hatten. So mussten kurzfristi­g mobile Ställe herangesch­afft werden. Die sonst übliche traditione­lle Anleinung der Tiere war nicht mehr gestattet. Übrigens: Der Viehmarkt konnte nur stattfinde­n, da sich die Stadt dazu verpflicht­et hatte, keinen Handel der Tiere zuzulassen.

Mobile Ställe waren vorgeschri­eben

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Fotos: Elmar Bschorer Schon am Morgen waren viele Besucher in Monheim auf den Beinen: Dort gab es beim Historisch­en Viehmarkt allerlei Tiere zu be trachten, wie hier beispielsw­eise die Kaninchen, auf die Jonas Wild (links) aufpasste.
 ??  ?? Stefan Heckel präsentier­te dieses Charo lais Rind.
Stefan Heckel präsentier­te dieses Charo lais Rind.
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Werner Dörntlein hatte in Monheim Fe dervieh dabei.

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