Tränengas und ein Heimsieg bei der Tour
Alaphilippe gewinnt seine zweite Etappe
Bagnères de Luchon Philippe Gilberts spektakulärer Sturz, ReizgasEinsatz und ein Solosieg des Franzosen Julian Alaphilippe: Die erste der drei Etappen in den Pyrenäen hatte mehrere Aufreger.
Alaphilippe sicherte sich im Ziel der 16. Etappe in Bagnéres-de-Luchon seinen zweiten Etappenerfolg. Auf den letzten acht Kilometern hinunter vom Col de Portillont hatte der Quick-Step-Profi den gestürzten Ausreißer Adam Yates passiert. Spitzenreiter Geraint Thomas und sein Kapitän Chris Froome kamen gemeinsam nach 218 Kilometern fast neun Minuten später als Alaphilippe ins Ziel.
59 Kilometer vor dem Ziel hatte es den Ex-Weltmeister Gilbert erwischt. Bei der Abfahrt vom Col de Portet d’Aspet versteuerte er sich in einer Kurve und flog in Nähe des Denkmals für den 1995 dort tödlich verunglückten Fabio Casartelli über eine Steinmauer. Nach einigen Schrecksekunden kletterte Gilbert wieder auf die Straße, stieg auf sein Rad, reckte den Daumen hoch und setzte seine Fahrt fort.
Der dreimalige Weltmeister Peter Sagan sicherte sich schon fünf Tage vor Tourende das Grüne Trikot zum sechsten Mal. Er ist nicht mehr einzuholen. Damit zog der Borahansgrohe-Kapitän mit Rekordhalter Erik Zabel gleich. Die Tour war nach 29 Kilometern für rund zehn Minuten gestoppt worden. Protestierende Bauern hatten den Tross zum Stehen gebracht. Wie auf TVBildern zu sehen war, waren Heuballen auf die Straße gerollt worden, sodass die Radprofis anhalten mussten. Die Rennleitung stoppte das Rennen. Berichten zufolge setzte die Polizei Tränengas oder Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Das traf auch viele Profis, die sich die Augen auswaschen mussten und teilweise kurz medizinisch behandelt wurden.